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UMWELT II : Zu wenig Meeresschutz

26.05.2015
2023-11-10T16:39:06.3600Z
1 Min

Seit Juli 2008 ist die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) der EU in Kraft. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten, bis Ende 2015 konkrete Maßnahmen für den Meeresschutz zu beschließen. Das Ziel: Bis 2020 sollen sich alle europäischen Meere in einem guten ökologischen Zustand befinden. Die Bundesregierung hat daher im März gemeinsam mit den Landesregierungen der fünf Küstenbundesländer einen ersten Entwurf eines Maßnahmenkatalogs vorgelegt. Doch den kritisierten Umweltverbände vergangene Woche im Umweltausschuss als unzureichend.

Nach Ansicht von Nadja Ziebarth vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) weist er besonders im Bereich Biodiversität und Ressourcenschutz "massive Lücken" auf. So fehlten neue, effektive Maßnahmen zur Beschränkung der Fischerei sowie zur Reduzierung des Nähr- und Schadstoffeinträge. Jochen Krause vom Bundesamt für Naturschutz bemängelte, dass die Schaffung von Ruheräumen im Meer, in denen sich die Natur erholen könne, nicht vorgesehen sei.

Als "teilweise windelweich" bezeichnete Gerd Kraus vom Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut die von der Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen. Außerdem bleibe zu wenig Zeit "für eine vollwertige und zielführende Umsetzung". Er mutmaßte, bis 2020 werde sich am Zustand der Meere nichts substanziell ändern. Christian Buschbaum vom Alfred-Wegener-Institut verwies dazu auf große Wissenslücken. Es sei noch viel Forschungsarbeit notwendig, um verlässliche Aussagen über den Zustand der Meere treffen zu können.