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BUNDESWEHR : Der längste Einsatz

Seit 1999 ist die Truppe im Kosovo

11.09.2017
2023-08-30T12:32:26.7200Z
2 Min

Es ist der längste laufende Einsatz der Bundeswehr: Seit 12. Juni 1999 beteiligen sich deutsche Truppen an der KFOR (Kosovo Force) der Nato. Dem Einsatz, der auf der UN-Resolution 1244 vom 10. Juni 1999 basiert, ging ein deutscher Kampfeinsatz voraus. Die Bundeswehr beteiligte sich seit März 1999 im Rahmen einer Nato-Operation an völkerrechtlich umstrittenen Luftschlägen gegen das damalige Jugoslawien, um anhaltende Übergriffe serbischer Kräfte auf Kosovaren und ethnische Säuberungen zu unterbinden. Die KFOR sollte den Rückzug jugoslawischer Truppen, die Entmilitarisierung und die Rückkehr von Flüchtlingen überwachen sowie langfristig für Sicherheit und Ordnung in der dann unter UN-Kontrolle stehenden Region sorgen. Auch nach der Unabhängigkeitserklärung blieb die Truppe im Land.

Aktuell sind 471 Bundeswehrsoldaten vor Ort, die Nato ist mit um die 4.600 Soldaten vertreten. Zu Höchstzeiten war das Kontingent der Nato mehr als 50.000 Soldaten, das der Bundeswehr über 4.000 stark. Der Bundestag hatte zuletzt Ende Juni 2017 einer Verlängerung des Einsatzes zugestimmt, dabei aber die Mandatsobergrenze auf 800 reduziert (18/12298). Die Bundesregierung begründet die Reduzierung mit der positiven Entwicklung in dem Land. "Die kosovarischen Sicherheitsorgane erweisen sich als zunehmend in der Lage, die öffentliche Sicherheit und Ordnung ohne Unterstützung der internationalen Sicherheitspräsenzen zu gewährleisten". Allerdings brauche es die Truppe weiterhin, "um ein sicheres und stabiles Umfeld aufrechtzuerhalten", begründet die Bundesregierung. Es bestehe weiterhin ein "Konflikt- und Eskalationspotenzial, insbesondere im Norden Kosovos".

Dass die Lage schnell eskalieren kann, zeigte sich etwa im Juli 2011, als es im Norden des Landes zwischen Serben und Kosovaren zum Streit um Einfuhrverbote samt gewalttätiger Auseinandersetzungen kam. Die KFOR sah sich gezwungen, deutsche und österreichische Reservetruppen ins Land zu beordern. Einige Jahre früher, im März 2004, kam es zu schweren Übergriffen von Kosovo-Albanern auf die serbische Minderheit. Häuser und Klöster brannten, Serben und Roma wurden vertrieben.

Internationales Engagement Die KFOR-Mission ist Teil eines größeren Engagements der internationalen Gemeinschaft. Die Vereinten Nationen setzen mit der UNMIK eine Institution ein, um zunächst die zivile Verwaltung aufzubauen und später die Selbstverwaltung zu fördern. Teil der UNMIK ist eine Polizeimission, an der sich auch deutsche Polizisten beteiligen. Seit 2008 ist mit EULEX Kosovo zudem eine Rechtsstaatlichkeitsmission der EU im Land, die viele UNMIK-Aufgaben übernommen hat. Auch hieran sind deutsche Polizisten beteiligt.