Richard Stücklen (CSU) Amtszeit 1979 - 1983
Der Bayer Stücklen (1916-2002) war bislang der einzige CSU-Politiker an der Spitze des Parlaments. Der Elektrotechniker gehörte von 1949 bis 1990 ohne Unterbrechung dem Bundestag an und war von 1957 bis 1966 zudem Bundespostminister. Nachdem Stücklen zunächst von 1976 bis 1979 als Vizepräsident amtierte, wurde er 1979 zum Präsidenten gewählt. Von 1983 bis 1990 war er erneut Vizepräsident des Parlaments.
Rainer Barzel (CDU) Amtszeit 1983 - 1984
Der in Ostpreußen geborene Barzel (1924-2006) war von 1957 bis 1987 Mitglied des Bundestages, von 1964 bis 1973 Chef der Unionsfraktion und von 1971 bis 1973 CDU-Vorsitzender. 1972 scheiterte er mit einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen Kanzler Willy Brandt (SPD). 1983 wurde der Jurist zum Parlamentspräsidenten gewählt, behielt das Amt aber nur kurz, bevor er im Zusammenhang mit der Flick-Affäre 1984 zurücktrat.
Philipp Jenninger (CDU) Amtszeit 1984 - 1988
Dass eine missglückte Rede die Karriere beenden kann, musste Bundestagspräsident Jenninger 1988 erleben. Seine Ausführungen zum 50. Jahrestag der antijüdischen Nazi-Pogrome wurden missdeutet. Der Jurist aus Baden-Württemberg trat vom Amt zurück. Jenninger (85) war von 1969 bis 1990 Abgeordneter im Bundestag, dort unter anderem Mitglied im Haushaltsausschuss. 1982 wurde er Staatsminister im Kanzleramt und 1984 zum Bundestagspräsidenten gewählt.
Rita Süssmuth (CDU) Amtszeit 1988 - 1998
Nach Annemarie Renger gelangte mit Rita Süssmuth (80) die zweite Frau an die Spitze des Parlaments. Zuvor war die aus Nordrhein-Westfalen stammende Pädagogik-Professorin von 1985 bis 1988 Bundesfamilienministerin im Kabinett von Helmut Kohl (CDU). Von 1987 bis 2003 Mitglied des Bundestages, amtierte sie von 1988 bis 1998 als Präsidentin des Parlaments.
Wolfgang Thierse (SPD) Amtszeit 1998 - 2005
Mit Thierse (73) wurde zum ersten Mal ein ehemaliger DDR-Politiker Bundestagspräsident. Zuvor Abgeordneter in der ersten frei gewählten DDR-Volkskammer, kam der Kulturwissenschaftler am 3. Oktober 1990 in den Bundestag und schied 2013 aus. Von 1998 bis 2005 war er Präsident des Bundestages; danach bis 2013 Vizepräsident des Parlaments.
Norbert Lammert (CDU) Amtszeit 2005 - 2017
2005 übernahm Lammert (68) das Amt des Bundestagspräsidenten, nachdem er zuvor drei Jahre lang Vizepräsident war. Lammert gehört dem Bundestag seit 1980 an. Der Soziologe und Politikwissenschaftler war Staatssekretär in mehreren Ministerien sowie kulturpolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Lammert scheidet nach zwölf Jahren im Präsidentenamt nun aus dem Bundestag aus.
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