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digitales : Facebook will Daten schützen

23.04.2018
2023-08-30T12:34:27.7200Z
2 Min

Ein hochrangiger Facebook-Manager hat sich im Bundestag für die unautorisierte Datenweitergabe an Dritte entschuldigt und Besserung gelobt. Bei seinem Auftritt in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz und des Ausschusses Digitale Agenda am Freitag sah sich Facebook-Vice-President Joel Kaplan mit vielen Fragen der Abgeordneten konfrontiert, bei denen es in erster Linie darum ging, wann der US-Konzern einen genauen Überblick über das Ausmaß des Datenabflusses bereitstellen könne und wie er sicherstellen wolle, dass so etwas nicht noch einmal passiert.

Hintergrund ist die Weitergabe von Daten aus einer Facebook-App an die britische Firma Cambridge Analytica zwischen 2013 und 2015. Davon sollen weltweit bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzer betroffen sein, in Deutschland rund 310.000.

Kaplan, der für die Kontakte des Social-Media-Giganten zu Regierungen und Verbänden weltweit zuständig ist und früher stellvertretender Stabschef im Weißen Haus in Washington war, sagte, die Datenweitergabe an Cambridge Analytica stelle einen großen Vertrauensbruch dar und tue Facebook sehr leid. Das Unternehmen sei in der Vergangenheit seiner Verantwortung für die Sicherheit der Nutzerdaten nicht ausreichend nachgekommen und habe nicht genug getan, um zu verhindern, dass die Plattform missbraucht werde. Das dürfe nie wieder geschehen.

Abgeordnete unzufrieden Kaplan zufolge hat Facebook seit 2014 weitreichende Anpassungen vorgenommen, um die Menge der an App-Entwickler weitergegeben Daten zu beschränken. Zudem sei ein Überprüfungsverfahren eingeführt worden. Nachdem der Konzern 2015 von der Weitergabe der Daten aus einer Quiz-App an Cambridge Analytica erfahren habe, sei die App gesperrt worden und deren Entwickler sowie das Datenanalyse-Unternehmen aufgefordert worden, die missbräuchlich erlangten Daten zu löschen.

Dies sei allerdings nicht überprüft worden, was ein weiterer Fehler gewesen sei, räumte Kaplan ein. Denn die Daten seien möglicherweise doch nicht gelöscht worden. Auch Cambridge Analytica sei daraufhin gesperrt worden. Facebook sei nun dabei, jede App zu untersuchen, die bis 2014 Zugang zu großen Datenmengen hatte, und werde diese bei erwiesenem Missbrauch sperren.

Die Abgeordneten bewerteten den Auftritt Kaplans anschließend übereinstimmend als "schwach". Antworten seien unkonkret gewesen, Fragen offen geblieben.