James Cook erreicht 1773 auf seiner zweiten Pazifik-Expedition mit seinen Schiffen Tahiti. Gemälde des Malers William Hodges, der die Reise begleitete. Cook kartographierte große Teile der pazifischen Inselwelt und der Küsten Australiens. © picture-alliance/CPA Media Co. Ltd
Die Eroberung der Weltmeere hatte gravierende Auswirkungen auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft
England erwartet, dass jeder Mann seine Pflicht tut." Es ist das berühmteste Flaggensignal der Weltgeschichte, das Admiral Horatio Nelson am 21. Oktober 1805 kurz vor Mittag am Besanmast seines Flaggschiffs "Victory" aufziehen lässt. Zwar stirbt Nelson viereinhalb Stunden später an den Folgen eines Musketenschusses, doch die an Schiffen überlegene französisch-spanische Flotte ist vernichtend…
Das Ziel des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000, bestehend aus FFH-Gebieten (Flora-Fauna-Habitat) und Vogelschutz-Gebieten, ist der Erhalt der biologischen Vielfalt. In diesem Sinne liegt EU-weit - neben dem Habitatschutz - auch ein besonderes Augenmerk auf dem Schutz derjenigen Tierarten, die selten, gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.
Erdöl- und Erdgaslagerstätten in der Nordsee bilden seit den 1970er Jahren wichtige Energiereserven und -ressourcen. Die meisten der mehr als 400 Öl- und Gasförderinseln befinden sich in der zentralen und nördlichen Nordsee und werden von Norwegen, England und den Niederlanden betrieben. Doch heute sind die Ölfelder alt und erschöpfen sich. Zu den besten Zeiten, Ende der 1990er Jahre, wurden…
Die Nordsee ist rund 575.000 Quadratkilometer groß und durchschnittlich rund 70 Meter tief. An ihrer tiefsten Stelle, der Norwegischen Rinne, erreicht sie rund 720 Meter. An ihren Küsten leben 80 Millionen Menschen. Die sieben Anrainerstaaten der Nordsee sind Norwegen, Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und Großbritannien. Geologisch gesehen ist die Nordsee ein…
Die Ostsee ist rund 410.000 Quadratkilometer groß. Ihre mittlere Tiefe liegt bei 52 Metern und die Maximaltiefe bei 459 Metern im Landsorttief. Im Ostseeraum leben, je nachdem, wie weit man diese Region eingrenzt, zwischen 50 und 85 Millionen Menschen. Die Ostsee ist ein relativ junges Meer. Sie existiert erst seit zirka 8.000 Jahren. Am Höhepunkte der letzten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren…
Das Helsinki-Abkommen für den Schutz der Ostsee aus dem Jahr 1974 sollte das Einbringen von Schad- und Nährstoffen in die Ostsee vermindern und dazu beitragen, sie von militärischen und anderen Altlasten zu befreien. Das Abkommen wurde 1992 um den Aspekt des Schutzes von Natur und Lebensvielfalt erweitert, ihm gehören alle Anrainer-Staaten an. HELCOM hat im November 2007 auf Ministerebene ein…
Mehr als 140 Millionen Tonnen Kunststoff schwimmen in den Weltmeeren. Langsam reagiert die Politik
Ob Plastiktüten oder Zahnbürsten - Kunststoffprodukte haben vor allem eines gemeinsam: Sie sind haltbar - und das sollen sie auch sein. Doch in der Natur ist genau das ein Problem: Durch Salzwasser und Sonne wird Plastik zwar porös - trotzdem dauert es mehrere Jahrhunderte bis sich eine Plastikflasche im Meer vollkommen zersetzt hat. Getrieben durch Strömung und Winde sammelt sich ein Teil…
Millionen Tonnen liegen in Nord- und Ostsee
Man sah jahrzehntelang nichts von ihr. Sie schien sicher versenkt in den Tiefen von Nord- und Ostsee und damit kein Problem mehr zu sein. Doch weit gefehlt: 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs warnen Wissenschaftler vor den Folgen der massenhaften Entsorgung von Kriegsmunition nach 1945. Allein in deutschen Gewässern lagern nach Aussage des Thünen-Instituts für Fischereiökologie rund…
Eine schwimmende Plattform soll Müll aus dem Meer absaugen. Marcella Hansch hat sie erfunden
Frau Hansch, Sie haben ein Konzept für eine Plattform entwickelt, die das Meer vom Müll befreien soll, indem sie das Plastik aus dem Meer saugt. Wie genau funktioniert das und was passiert anschließend mit dem Plastik? Das Prinzip ist eigentlich sehr simpel. Die Plattform beruhigt durch ihre Bauweise die Strömungen der Meere bis zu etwa 50 Metern Tiefe - Plastikpartikel sind leichter als…
Schwierige Umsetzung der Abkommen
Es war nicht gerade große Einigkeit, die das Bild vom jüngsten G7-Gipfel prägte: Aus Charlevoix blieb im öffentlichen Gedächtnis vor allem das Bild von US-Präsident Donald Trump, der bockig die Arme verschränkt, während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die übrigen Staatschefs auf ihn einreden. Und natürlich der Tweet, mit dem Trump sämtliche Ergebnisse auf dem Rückflug wieder in Frage…
Schon seit Jahrzehnten ist das Ökosystem des Binnenmeeres schwer gestört. Die Anrainerstaaten kennen das Problem, verfolgen aber keine gemeinsame Strategie
Lange Sandstrände, flach abfallendes Wasser, seichter Wellengang bei angenehmen Temperaturen. Das klingt nach Sommerurlaub. Namen wie "Goldstrand" und "Sonnenstrand" lassen paradiesische Bilder vor dem inneren Auge aufsteigen. Doch was, wenn dem Urlauber an der Schwarzmeerküste auch Abfälle und tote Tiere entgegen kommen? Wenn abends unter der Dusche mühsam Öl und Teer von der Fußsohle…
Die EU hat die Fangquoten verschärft. Das reicht aber nicht, um die schwindenden Bestände zu retten
Stechrochen, Störe und Petermännchen schwammen einst in großen Mengen in der Nordsee - sie sind allesamt ausgestorben. Dem Kabeljau könnte bald dasselbe Schicksal drohen, auch Austern gibt es kaum noch. Schien der Reichtum der Meere einst unerschöpflich, sind die Bestände fast aller wichtigen Speisefische sowie anderer Meeresbewohner in den vergangenen Jahrzehnten auf ein Minimum…
Trotz Moratoriums geht die Jagd weiter
"Tierschutz-Drama in Island / Fischer töten und schlachten Blauwal trotz Verbot" - diese Schlagzeile veröffentlichte Bild Online am 12. Juli. "Das wäre ein Skandal, denn einen Blauwal zu töten, wäre auch in Island illegal gewesen", meint Meeresbiologe Fabian Ritter von der Organisation WDC, die sich dem Schutz von Walen und Delfinen verschrieben hat. Der Blauwal ist der größte aller…
Norwegen verdient Milliarden mit dem rosa Fisch - gut für die Wirtschaft, problematisch für die Umwelt
Es bedarf nur einer Person, um deutlich zu machen, wie viel Geld mit Lachs zu machen ist: Gustav Magnar Witzøe. Dass dem Mittzwanziger aus Norwegen über Investmentgesellschaften ein großer Teil des von seinem Vater gegründeten Lachsproduzenten Salmar gehört, hat ihn zum reichsten Mann Norwegens gemacht. Leute wie die Witzøes haben es geschafft, Lachs vom Luxusgut zur Billigware zu machen, die…
Klimadeiche sollen das Festland schützen, Halligen und Wattenmeer mit dem Meeresspiegel mitwachsen
Trutz nun, Blanker Hans" soll der Deichgraf von Risum einst die Gewalten der Nordsee herausgefordert haben, nachdem er einen neuen Deich fertiggestellt hatte. Der Blanke Hans nahm die Herausforderung an: 1634 brach der Deich während der Burchardiflut, rund 400 Menschen ertranken in der Region. Seit Menschen an den Küsten Schleswig-Holsteins siedeln, müssen sie sich vor den Naturgewalten…
90 Prozent des gesamten Frachtaufkommens werden heute über die Ozeane verschickt. Das ist gut für das Klima, belastet die Meereswelt aber erheblich
Ob Rohöl, Getreide, Kaffee oder Bananen: Etwa 90 Prozent des globalen Frachtaufkommens werden heute über die Weltmeere verschickt. Der Transport zu Wasser ist im Vergleich zu anderen Verkehrswegen unschlagbar günstig. Rund 52.000 Handelsschiffe sind auf den Ozeanen unterwegs und transportieren rund neun Milliarden Tonnen Güter im Jahr. Laut "Jahresbericht zur maritimen Abhängigkeit der…
Überlappende Gebietsansprüche sorgen für Spannungen im Südchinesischen Meer - die Fronten sind verhärtet
Zwei Mal nahm China teil am größten multilateralen Seemanöver der Welt bei Hawaii. Doch in diesem Sommer luden die USA das Land von den fünfwöchigen RIMPAC-Übungen mit 25 Teilnehmerstaaten aus. Der Grund: Chinas Aufbau militärischer Anlagen auf Inselchen im Südchinesischen Meer. Peking reagierte verhalten. Umdenken tut es nicht. Gerade erst betonte Präsident Xi Jinping gegenüber…
Die Großmächte sichern ihre Rohstoff-Interessen auch militärisch ab. China drängt über Grönland ins Spiel
Ein amerikanisches U-Boot taucht am Nordpol auf, ein russischer Eisbrecher schleppt ein schwimmendes Atomkraftwerk in das ewige Eis. Zwei Nachrichten aus der jüngsten Zeit, die zeigen: Mit der Ruhe in der Arktis ist es vorbei. Das Wettrennen um Macht, Einfluss und Ressourcen im hohen Norden ist eröffnet. Neben den traditionellen Großmächten versucht mit der Volksrepublik China auch ein neuer…
Erstes Projekt startet in Papua-Neuguinea. Niedrige ökologische Standards
Die Welt giert nach Rohstoffen: Gold, Silber, Kupfer, Indium, Tellur, Germanium, Wismut, Kobalt, Selen, Nickel, Zink und Blei gehören zu den Metallen, ohne die moderne Technologien nicht auskommen; die Seltenen Erden nicht zu vergessen. Je mehr leicht zugängliche Vorkommen versiegen oder in instabilen Krisenregionen verortet sind und bei zugleich fortschreitender Fördertechnologie, desto eher…
CO2 im Ozean zu lagern, stößt bei Forschern auf Bedenken
Blauer Planet - diesen Namen trägt unsere Erde nicht ohne Grund: Mehr als 70 Prozent ihrer Oberfläche sind von Wasser bedeckt. Für das Klima spielen die Weltmeere eine überragende Rolle. Mit der Fähigkeit, Wärme zu speichern, regulieren sie den Temperaturhaushalt. Seit der Mensch mit der Industrialisierung begann, riesige Mengen fossile Rohstoffe zu verbrennen, ist die Temperatur auf der…
Gigantische Windenergieanlagen auf dem offenen Meer haben deutliche Vorteile und viel Entwicklungspotenzial. Doch gibt es auch Hürden für eine positive Entwicklung
Wellen, Wind und Meer - für viele klingt das nach Urlaub: Energie tanken für den Alltag. Manch ein Ingenieur hat dabei indes eine andere Energie im Sinn: die der Naturgewalten. Nutzbar gemacht wird sie etwa von Butendiek, Riffgat oder Nordergründe. Hinter den Namen verbergen sich Energiewandler der besonders imposanten Art: Windkraftanlagen auf See. Bis zu 100 Kilometer vor der Küste liegend…
Das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam hat mit Indonesien ein Modell zur frühzeitigen Erkennung von Meeresbeben entwickelt
Als sich am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 vor der Küste Indonesiens unter dem Indischen Ozean zwei ineinander verhakte Erdplatten voneinander lösen, springt eine davon 15 Meter nach Südwesten und mehrere Meter in die Höhe. Geoforscher registrieren das zweitstärkste Erdbeben in der mehr als hundertjährigen Geschichte der exakten Messungen, das mit einer Magnitude von 9,3 vor allem den…
Der Tourismus auf Passagierschiffen ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, aber auch ein großer Umweltsünder
Eine Dachterrasse mitten in Venedig. Es ist der Höhepunkt der neuen Wohnung der Familie Natale. Der Blick von dort ist beeindruckend. Links prangt die Sankt Barnabas Kirche. Wer sich reckt, schaut auf den gleichnamigen Platz. Mit ihrer teils bröckelnden Fassade strahlen die Häuser hinten den für Venedig so typischen morbiden Charme aus. Wer hier oben sitzt, versteht, warum es Touristen in…
Seerechtsübereinkommen Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ) ist 1994 in Kraft getreten und verpflichtet die Staaten zum Umweltschutz auf den Weltmeeren. Das Ziel ist ein…