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ANTRIEBE : Kraft aus Luft und Wasser

Klimaneutrale Verbrenner könnten der E-Mobilität den Rang ablaufen

18.03.2019
2023-08-30T12:36:18.7200Z
2 Min

Elektromobilität gilt vielen als Schlüssel für Klimaschutz und als Antriebsform der Zukunft. Ausgemacht ist der Siegeszug der Stromer allerdings nicht. Autohersteller treiben die Entwicklung der Elektromobilität voran, behalten aber auch bei herkömmlichen Antriebstechniken einen Fuß in der Tür. Ein Überblick über einige Alternativen:

Gas Laut Kraftfahrbundesamt sind 2018 in Deutschland und 420.000 Fahrzeuge zugelassen gewesen, die Flüssiggas (LPG) tanken, das als Nebenprodukt in den Raffinerien anfällt und bei dessen Verbrennung weniger Schadstoffe entstehen als bei Benzin oder Diesel. Hinzu kommen rund 75.500 Fahrzeuge, die Erdgas nutzen. Gas-betriebene Pkw gibt es bereits länger als Serienfahrzeuge, auch eine nachträgliche Umrüstung von Benziner oder Diesel ist oft möglich. Sie sind die bisher in Deutschland am weitesten verbreiteten alternativen Antriebe, mit Blick auf rund 30 Millionen zugelassenen Benzin- und 15 Millionen Diesel-Pkw allerdings Nischenprodukte geblieben.

Hybrid Mit dem "Prius" als erstem Hybrid-Fahrzeug in Großserienfertigung sorgte Toyota vor einigen Jahren für Aufsehen. Die Zahl der Fahrzeuge, die einen Verbrennungsmotor mit einem Elektroantrieb kombinieren, ist in Deutschland stark gestiegen: von rund 29.000 Pkw im Jahr 2010 auf 236.000 im Jahr 2018. Unter anderem durch die Nutzung der Vorteile von Verbrennungs- und Elektroantrieb je nach Geschwindigkeit und Fahrsituation weisen Hybride einen besseren Wirkungsgrad und damit geringeren Energieverbrauch auf, als wenn lediglich ein herkömmlicher Verbrennungsmotor im Fahrzeug verbaut wäre.

Brennstoffzelle Große Erwartungen richten sich auf Wasserstoff als sauberen Kraftstoff der Zukunft. Bei der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff in einer Brennstoffzelle entsteht neben Strom für den Antrieb als Abfallprodukt lediglich Wasserdampf. Brennstoffzellenautos können innerhalb weniger Minuten betankt werden und kommen mit einer Tankfüllung gut 500 Kilometer weit. Trotz jahrelanger Forschung und Entwicklung kommt die Technik noch immer nicht richtig aus den Startlöchern. Deutsche Hersteller wie VW, BMW und Audi arbeiten noch an Antrieben oder bieten allenfalls Kleinserien an, Mercedes brachte 2018 etwa einen Wasserstoff-Plug-in-Hybrid auf den Markt. Näher an der Großserienfertigung ist bisher die asiatische Konkurrenz von Toyota und Hyundai. Bisher ist in Deutschland außerdem das Netz an Wasserstoff-Tankstellen noch sehr grobmaschig.

Synthetische Kraftstoffe Großes Potenzial sieht die Internationale Energie Agentur in Biokraftstoffen. Die sogenannte zweite Generation der Kraftstoffe nutzt nur noch Pflanzenreste wie Stroh oder Holzschnitte als Ausgangsstoff, das führt also nicht unmittelbar zu der befürchteten Konkurrenz von "Teller und Tank". Biomasse wird in Gas umgewandelt, das im Anschluss für Transport und Speicherung als Treibstoff verflüssigt werden kann. Bei der Verbrennung entsteht nur so viel Kohlendioxid, wie zuvor von den Ausgangspflanzen gebunden wurde. Geforscht wird bereits an Biokraftstoffen der dritten Generation, die etwa Algen nutzen oder ganz auf Biomasse verzichten und Kohlenstoff aus der Luft entnehmen. Nachteil ist ein im Vergleich zu anderen Kraftstoffen großer Herstellungsaufwand bei niedrigerem Wirkungsgrad.