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Auswärtiges : Wichtige Wertevermittler

Auslandsschulen sollen gestärkt werden

11.11.2019
2023-08-30T12:36:30.7200Z
2 Min

Eine breite Mehrheit im Bundestag setzt sich für eine Stärkung der deutschen Auslandsschulen ein. Einen gemeinsamen Antrag (19/14818) von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen nahm das Parlament am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen der Antragsteller und der FDP-Fraktion an. Die AfD stimmte dagegen, die Linksfraktion enthielt sich.

Thomas Erndl (CSU) erklärte in der nächtlichen Debatte, es gehe darum, vielen Menschen weltweit eine mit Deutschland verbundene Biografie zu ermöglichen, "mit unserer Sprache, unserer Kultur und unseren Werten als wichtigem Element". Deutschland zähle schon jetzt mehr als 2.000 Partnerschulen, an denen rund 600.000 Schülerinnen und Schüler Deutsch lernten. Dazu kämen 140 deutsche Auslandsschulen in 70 Ländern, "die junge Menschen zu unseren Freunden machen" und Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs seien. "Die Schulen sind somit ein wichtiger Baustein für das Ansehen Deutschlands in der Welt", schlussfolgerte Erndl.

Norbert Kleinwächter (AfD) entgegnete, Auslandsschulen seien "in der Tat sehr wichtig". Sie trügen zum "Verständnis unserer kulturellen Werte, unserer Traditionen und unserer Geschichte bei", deswegen sollten sie gefördert und auch finanziell gestärkt werden. Doch von letzterem sei im Antrag keine Rede. Kleinwächter warf den Koalitionsfraktionen außerdem vor, mit ihrer Initiative "die Fachkräfteeinwanderung über deutsche Auslandsschulen" mitregeln zu wollen; der AfD-Abgeordneten sprach von "postkolonialistischer Arbeitsmarktpolitik" und der "gezielten Abwerbung qualifizierter junger Leute aus anderen Ländern".

Die übrigen Redner, Ulla Schmidt (SPD), Alexander Kulitz (FDP), Dieter Dehm (Die Linke), Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Ursula Groden-Kranich (CDU), hatten ihre Reden zu später Stunde zu Protokoll gegeben, dieses lag zum Redaktionsschluss jedoch noch nicht vor.

An den 140 deutschen Auslandsschulen werden Kinder und Jugendliche aus Deutschland gemeinsam mit einheimischen Schülern unterrichtet. Sie können sowohl deutsche als auch landeseigene Abschlüsse machen, den Unterricht gestalten rund 1.900 aus Deutschland vermittelte Lehrkräfte zusammen mit einheimischem Lehrpersonal.

Im Haushaltsplan 2020 (19/11800), den der Bundestag Ende November beschließen will, sind für die Schulen wie im laufenden Jahr insgesamt 155,7 Millionen Euro veranschlagt. Etwa 70 Prozent ihres Haushaltes erwirtschaften die Auslandsschulen selbst, die Mittel stammen zum Großteil aus dem Schulgeld, das die Schüler zahlen müssen. Ein Drittel stammt aus Spenden.