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Aufgekehrt : Gefährdete Bienen

18.02.2019
2023-08-30T12:36:16.7200Z
2 Min

In unserer Grundschule gab es früher Fleißkärtchen für eifrige Schüler,. Das Erkennungszeichen war ein "Bienchen". Zumindest bei meiner Schwester hat das einigen Kampfgeist geweckt. Unter Politikern gilt Fleiß als Erkennungszeichen für Kompetenz, weshalb sich US-Präsident Trump unlängst wieder mal mit entwürdigenden Fragen zu seinem weitgehend leeren Terminkalender befassen musste.

Ganz anders der bayerische CSU-Ministerpräsident Markus Söder, der von dem Ruf lebt, stets Musterschüler zu sein, und daher völlig zurecht den Nektar der Wähler für sich beansprucht. Wie unverschämt, wenn die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, sein Kabinett wirke "so schläfrig wie die Verwandtschaft im überheizten Wohnzimmer".

Vielleicht liegt es an den dahindösenden Ministern, dass neuerdings in Bayern die Zukunft auch mal ohne CSU geplant wird. Jedenfalls haben total aufgeweckte Bürger sich dazu entschlossen, die Bienen zu retten, erstmal die im Freistaat, die von der chemiedurchtränkten Landwirtschaft dort besonders frech verfolgt werden. Das erfolgreiche Volksbegehren zur Artenvielfalt hat nun auch Söder aufgeschreckt, der sich eigentlich lieber mit harten Unionsthemen befasst. Nun muss der frühere Umweltminister erstmal wieder Öko-Vokabeln büffeln: Biotop, Uferrandstreifen, ökologischer Anbau, lauter grünes Gedöns.

Die Grünen jubeln laut, denn sie haben schon immer mit ihrem Spezialwissen geprahlt, dass mit den Bienen und dem Klima das große Ganze steht oder fällt. Und auch die SPD wirkt ganz besonders emsig. Vielleicht denkt mancher Genosse heimlich, dass es der altehrwürdigen Partei einst wie den bayerischen Bienen ergehen könnte. Claus Peter Kosfeld