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Meere : Hohe See besser schützen

Geplantes Abkommen soll Politiken bündeln

18.02.2019
2023-08-30T12:36:16.7200Z
2 Min

Die Weltmeere sind in einem schlechten Zustand, und beim Schutz der Hohen See besteht noch erheblicher Handlungsbedarf. Unter diesen Prämissen tauschten sich vergangene Woche Sachverständige mit Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen eines öffentlichen Fachgespräches zum Thema "Ocean Governance - Schutz der Weltmeere" aus. Schwerpunkt bildeten dabei Fragen rund um die laufenden Verhandlungen zu einem internationalen Schutzabkommen für die Hohe See.

Für die Umweltschutzorganisation Greenpeace betonte Thilo Maack, dass die aktuellen Governance-Mechanismen "komplett fragmentiert" seien und nicht funktionierten. In dem Abkommen zum Schutz der Hohen See müssten daher die sektoral fragmentierten Politiken zusammengeführt werden. Die im Rahmen des Abkommens avisierten Schutzgebiete könnten dabei nicht nur beim Wiederaufbau ausgedünnter Fischbestände und bedrohter Lebensräume helfen, sondern auch die Widerstandskraft der Meere gegen den Klimawandel stärken. Maack stellte sich hinter die Forderung unter anderem der internationalen Naturschutzunion, bis 2030 30 Prozent der Ozeane unter Schutz zu stellen. Nur sechs Prozent des Meeres stünden aktuell unter Schutz, konsequenten Schutz gebe es bei nur zwei Prozent und im Bereich der Hohen See seien es nur weniger als ein Prozent, kritisierte Maack.

Das Problem der fragmentierten Governance betonte auch Sebastian Unger vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung. Mit Blick auf den Tiefseebergbau mahnte Unger an, das Vorsorgeprinzip in den Vordergrund zu stellen, weil über den Meeresgrund sehr wenig bekannt sei und die Auswirkungen möglicher Eingriffe sich noch nicht abschätzen ließen. Mit Blick auf die deutsche Meerespolitik regte Unger an, eine Ozeanstrategie zu entwickeln, um außen-, umwelt- und entwicklungspolitische Aspekte zu bündeln.

Guido Genrich (Auswärtiges Amt) umriss die Ziele der EU und der Bundesrepublik für die laufenden Verhandlungen des Abkommens. Die EU trete gerade bei den Fragen zu Schutzgebieten und Umwelt-Standards als "Schrittmacher" auf. scr