Der Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in NRW lenkte den Blick wieder einmal auf die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen. © Globus 10832 (editiert)
Mit einem Verbot von Werkverträgen sollen sich die Zustände in Schlachthöfen verbessern
Es gibt Themen, da lässt sich schwer um den heißen Brei herumreden. Vielleicht auch, weil sie sich "gut" bebildern lassen. Ein Blick in die Zerlegehalle eines Fleischkonzerns und man weiß: Das ist im wahrsten Wortsinn ein Knochenjob. Ein Blick in die Unterkünfte vieler Werkvertragsmitarbeiter und man weiß: So will man eigentlich nicht wohnen. Und dann kommt noch das Kleingedruckte: In der…
Die Probleme der deutschen Fleischindustrie lassen sich nicht auf Werkverträge für ausländische Arbeitnehmer in den Schlachtbetrieben reduzieren. Über Jahrzehnte hat sich ein System etabliert, das in vielerlei Hinsicht unakzeptabel ist. Da ist zunächst der Landwirt. Er ist gezwungen, seine Tiere möglichst preisgünstig aufzuziehen, weil die Fleischpreise konstant niedrig sind. Auf der…
Bereits 2014 verpflichtete sich die Fleischbranche zu einem Verhaltenskodex
Es wurde als Meilenstein gefeiert: Am 1. August 2014 hatten sich die Tarifparteien der Fleischindustrie erstmals auf den Abschluss eines gestuften Mindestlohns, ausgehend von 7,75 Euro je Stunde, geeinigt. Bis dahin hatte die Fleischwirtschaft kaum Tarifstrukturen, bis Ende 2013 existierte kein Flächentarifvertrag. Dass aber der Lohn der Schlachthofmitarbeiter oft in keinem Verhältnis zu der…