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Aufgekehrt : Es wird wieder knapp

01.03.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
1 Min

Es artet zwar nicht immer gleich in einen Kulturkampf aus wenn Morgen- und Abendland aufeinanderstoßen, aber beim Thema Damenbekleidung fliegen dann doch regelmäßig die Fetzen. Vor allem dann, wenn zu viel oder zu wenig Stoff gegeben wird. So geschehen in der Auseinandersetzung um die in der westlichen Welt üblichen und eher knapp geschneiderten Outfits von Beachvolleyballerinnen. Die wollten die Veranstalter des World-Tour-Event im muslimischen Katar nämlich auf keinen Fall dulden. Die Bekleidung der Sportlerinnen müsse die Schultern bedecken und bis zu den Knien reichen. Nicht bei der Hitze - dachten sich die deutschen Spielerinnen Karla Borger und Julia Sude, bestanden auf ihrer üblichen "Arbeitsbekleidung" und kündigten ihren Boykott an. Und siehe da, der katarische Volleyballverband knickte ein, gewährte Schulter- und Beinfreiheit. So mancher Kommentator freut sich seitdem öffentlich über den Sieg der geballten Frauenpower und heimlich wahrscheinlich auch auf den weiterhin sexy Anblick durchtrainierter Sportlerinnen, die im Bikini nach dem Ball hechten oder sich hinter dem halb entblößten Knackpo taktische Zeichen mit den Fingern geben.

Vor gut 20 Jahren gab es schon einmal Zoff um die Sport-Couture - mit umgekehrten Vorzeichen. Da wollten die vornehmlich männlichen Funktionäre des Weltverbandes den Volleyballdamen auch an die Wäsche und sie bei Weltcupspielen verpflichtend in den knappen Zweiteiler stecken. Das fanden wiederum etliche Kommentatoren gar nicht schick und schimpften über den Sexismus in der Sportart. Wie sagte Coco Chanel doch so schön? "Mode ist vergänglich, Stil nie."