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Vor 75 Jahren... : Der Gruß "Freundschaft!"

01.03.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
1 Min

7.3.1946: Freie Deutsche Jugend gegründet. Es sollte eine "überparteiliche, demokratische" Jugendorganisation sein. Doch schon bald entwickelte sie sich zur Nachwuchsorganisation des SED-Regimes: die Freie Deutsche Jugend, kurz: FDJ. Schon während des Zweiten Weltkriegs hatten Deutsche im Exil Jugendgruppierungen gegründet. Nach Kriegsende verbot die Militäradministration zwar sämtliche Jugendorganisationen in der sowjetischen Besatzungszone, gestattete aber "antifaschistische Jugendkomitees". So wurde am 7. März 1946 die FDJ gegründet und zu ihrem ersten Vorsitzenden ein damals 33-jähriges KPD-Mitglied ernannt: Erich Honecker.

Drei Tage später trafen sich Hunderte im Schweriner Staatstheater zu einer Gründungsfeier. Die Kirchen und alle politischen Parteien hatten Vertreter geschickt. Die Rede des CDU-Landesvorsitzenden Wilfried Karge war von Optimismus geprägt: "Die Jugend wird von nun an zusammenwachsen", glaubte er. Schnell wird aber sichtbar, dass Anhänger der KPD - aus der im April 1946 durch Zwangsvereinigung mit der SPD die SED hervorging - das Zepter in der Hand hatten: Im "Parlament der FDJ" wurden alle relevanten Posten mit Kommunisten besetzt.

Schließlich bekannte sich die FDJ zur führenden Rolle der "Arbeiterpartei". Die blauen Hemden mit der aufgenähten aufgehenden Sonne und der FDJ-Gruß "Freundschaft!" werden zu Symbolen der DDR. Bis zum Ende des SED-Regimes zählte die FDJ 2,3 Millionen Mitglieder - fast 90 Prozent der Jugendlichen in der DDR. Benjamin Stahl