© Ulrich Lechte
Der FDP-Außenpolitiker sieht die Westbalkanstaaten eher als Vollmitglieder in der EU als die Ukraine
Herr Lechte, noch nie hat die EU ein Land im Krieg zum Beitrittskandidaten gemacht und noch nie ging das in einem solchen Tempo wie jetzt bei der Ukraine. Warum diese Eile? Der Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar war eine Zäsur für die europäische Sicherheitsarchitektur. Sie ist für Europa ähnlich einschneidend wie für die USA der 11. September 2001. Die Europäische Union muss…
EU-KANDIDATENSTATUS NUR SYMBOLIK?
D er Satz, den Kanzler Olaf Scholz in Kiew aussprach, ist richtig: Die Ukraine gehört zur europäischen Familie. Das war schon vor dem Krieg so, aber die anderen Europäer schauten kaum hin. Der Angriff Russlands und der Mut der ukrainischen Nation im Kampf gegen den übermächtigen Gegner haben das geändert. Nun schaut Europa hin - und gibt der Ukraine den EU-Kandidatenstatus. Noch scheint das…
I ns Plaudern kommt man mit ihm leicht. Vielleicht liegt es an der Haartolle, die frech nach oben strebt, an den für einen Abgeordneten eher jungen 28 Jahren - oder daran, dass Adis Ahmetovic nicht nur kaum auf den Mund gefallen ist, sondern auch etwas zu sagen hat. Es ist 10 Uhr, er schaltet sich per Zoom zu, aus der Zentrale der Friedrich-Ebert-Stiftung, eine Konferenz: Es geht um die…
E s hat gewiss etwas Beruhigendes, den Status der Ukraine als EU-Beitrittskandidat zur bloßen Symbolpolitik zu erklären. So lassen sich alle Probleme und Herausforderungen, die eine Mitgliedschaft des großen, bitterarmen Landes in der Europäischen Union hätte, ausblenden. Hat sich die EU im Umgang mit Beitrittskandidaten nicht sowieso viel Heuchelei angewöhnt? Vorsicht: Die Erwartung, die…