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BUNDESTAG
Denise Schwarz
Ausstellung zu 70 Jahren Yad Vashem

16 Exponate von Holocaust-Verfolgten im Paul-Löbe-Haus zu sehen

Mit neun Kerzen bestückt steht der Chanukka-Leuchter der Rabbiner-Familie Posner auf dem Fensterbrett. Im Hintergrund das Kieler Rathaus, an dem eine Flagge mit Hakenkreuz angebracht ist. 1931 ist dieses Foto entstanden, zwei Jahre vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im Gegensatz zu vielen anderen, ist Familie Posner damals die Flucht aus Nazi-Deutschland gelungen. Ihren Chanukka-Leuchter konnten sie mitnehmen und haben ihn später der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem übergeben.

Stumme Zeugen Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar wird der Chanukka-Leuchter wieder nach Deutschland reisen. Zusammen mit 15 weiteren Gegenständen bildet er die Ausstellung "Sechzehn Objekte - siebzig Jahre Yad Vashem" im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Koffer, Handtuch, Poesiealbum: Auf den ersten Blick sind die Exponate nichts weiter als Alltagsgegenstände. Doch sie alle eint, dass sie jüdischen Personen gehörten, die in Deutschland lebten und von den Nazis verfolgt wurden. Jedes Exponat erzählt die Geschichte seiner Besitzer, die aus dem gesamten Bundesgebiet stammten. Die Ausstellung zeigt auch, dass der nationalsozialistische Wahn überall in Deutschland jüdisches Leben zerstört und das Land dadurch einen Teil seiner Geschichte und Identität verloren hat.

Am Dienstag in dieser Woche wird die Ausstellung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) und dem Vorsitzenden von Yad Vashem, Dani Dayan, eröffnet werden. Außerdem wird es ein Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Lore Mayerfeld geben. Ihre Puppe Inge ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Videos der Eröffnung sind im Anschluss auf bundestag.de zu finden.

Die Ausstellung im Paul-Löbe-Haus kann vom 25. Januar bis zum 17. Februar nach vorheriger Anmeldung montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Anmeldungen sind per E-Mail an ausstellungen@bundestag.de oder online auf bundestag.de möglich.

Aus Politik und Zeitgeschichte

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