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Angelesen : Angelesen

05.01.2009
2023-08-30T11:23:42.7200Z
2 Min

"Niemand beginnt einen Krieg - oder vielmehr niemand sollte vernünftigerweise einen Krieg beginnen -, ohne sich zunächst darüber klar zu werden, was wer mit diesem Krieg erreichen will und wie er ihn führen will." Als der spätere US-Außenminister Colin Powell diese Zeilen in einer 1976 erstmals ins Englische übersetzten Edition des Buches "Vom Kriege" las, hatte er eine Erklärung für den verlorenen Vietnamkrieg gefunden, den er sieben Jahre zuvor als Soldat erlebt hatte. Geschrieben hatte der preußische General Carl von Clausewitz sein Werk allerdings bereits rund 140 Jahre zuvor.

Der britische Militärhistoriker Hew Strachan zeichnet nicht nur Entstehungsgeschichte und Aussagen des Werkes nach, sondern zeigt auch, wie grundlegend und aktuell es bis heute ist. Der Verlauf der Kriege in Irak und Afghanistan zeigen, dass eine Lektüre durchaus angebracht wäre. Strachans Buch bietet einen gelungenen Einstieg dafür. Vielleicht würde Clausewitz' Satz, dass der Krieg "eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" sei, dann nicht nur zitiert, sondern auch richtig interpretiert.

Hew Strachan:

Carl von Clausewitz.

Vom Kriege.

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008; 160 S., 9,90 €

Generationen von Schülern schwitzten über den Persischen und den Punischen Kriegen, über Alexanders Eroberungsfeldzügen und über Caesars Gallischem Krieg. Die Antike scheint eine einzige Abfolge von militärischen Konflikten - selbst die europäische Literaturgeschichte leutete Homer mit seiner "Ilias" waffenklirrend ein.

Leonhard Burckhardt, Althistoriker an der Universität Basel, führt seine Leser knapp, präzise und trotzdem anschaulich durch die "Militärgeschichte der Antike" von den Tagen der homerischen Helden bis ins späte Römische Reich. Thematisiert werden dabei nicht nur rein militärische Aspekte wie Strategie und Taktik, Bewaffnung und Befehlsstrukturen, sondern auch die Wechselbeziehungen zwischen Staat, Gesellschaft und Militär. So spiegeln sich die demokratische beziehungsweise republikanische Verfassung Athens und Roms in ihren Wehrpflichtarmeen, die der hellenistischen Monarchien und des römischen Caesarentums in ihren Berufsarmeen. Ausgeblendet bleiben allerdings die Verhältnisse außerhalb der griechisch-römischen Antike, etwa in den Stammesgesellschaften der Kelten und Germanen.

Leonhard Burckhardt:

Militärgeschichte der Antike.

Verlag C.H. Beck, München 2008; 128 S., 7,90 €