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Automomie und Korruption

02.06.2009
2023-08-30T11:23:57.7200Z
1 Min

GRÖNLAND

Die Einwohner der größten Insel der Welt erwartet ein arktischer Frühsommer mit gleich zwei Höhepunkten: Am 2. Juni steht die Parlamentswahl an, drei Wochen später kommt die auf der Polarinsel sehr beliebte Königin Margrethe II. aus Dänemark in die Hauptstadt Nuuk, um mit den Grönländern die Ausweitung ihrer Autonomie zu feiern. Diese hatte das dänische Parlament mit großer Mehrheit am 19. Mai beschlossen und soll am 21. Juni in Kraft treten. Zuvor hatten sich im November 2008 drei Viertel der Grönländer in einer Volksabstimmung für mehr Eigenständigkeit ausgesprochen.

Die Regierung der einstigen Kolonialmacht in Kopenhagen bestimmt danach fast nur noch über sicherheits- und geldpolitische Belange auf der riesigen Insel, die zu 80 Prozent mit Eis bedeckt ist. Den 57.000 Grönländern - davon 50.000 Inuit - gehören jetzt die Naturschätze ihrer Insel und ihre Sprache wird Amtssprache.

Vor der Autonomie-Feier müssen Regierungschef Hans Enoksen von der sozialdemokratischen Siumut-Partei und die konservative Partei Atassut allerdings um die Mehrheit im Parlament bangen. Berichte über Korruption und Vetternwirtschaft unter den Spitzenpolitikern der seit 30 Jahren in Nuuk regierenden Siumut brachten der linksorientierten Oppositionspartei Inuit bei Umfragen über 40 Prozent. Große Unzufriedenheit herrscht bei den Wählern auch über soziale Probleme wie grobe Vernachlässigung von Kindern und eine hohe Selbstmordrate.