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Chronik der Wende 2

12.10.2009
2023-08-30T11:24:10.7200Z
2 Min

8.8.1989 Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin, die von rund 130 DDR-Bürgern besetzt ist, wird geschlossen.

Bis zu 100 DDR-Bürgern gelingt täglich die Flucht von Ungarn nach Österreich.

14.8.1989 Die Botschaft der Bundesrepublik in Budapest, in der sich mehr als 170 Fluchtwillige aufhalten, wird geschlossen.

Honecker erklärt zur Übergabe erster Funktionsmuster von 32-Bit-Mikroprozessoren durch ein Kombinat: "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf."

19.8.1989 Bei Sopron an der ungarisch-österreichischen Grenze nutzen 661 DDR-Bürger bei einem "paneuropäischen Picknick" ein nur angelehntes Grenztor zur Massenflucht nach Österreich.

21.8.1989 Bei Demonstrationen in Prag zum Jahrestag der Niederschlagung des "Prager Frühlings" werden mehrere hundert Menschen verhaftet.

23.8.1989 Die bundesdeutsche Botschaft in Prag wird wegen Überfüllung geschlossen. Hunderte weiterer Flüchtlinge klettern über den Zaun in den Garten der Botschaft.

24.8.1989 Mit Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes werden mehr als 100 DDR-Bürger aus der Budapester Botschaft in die Bundesrepublik ausgeflogen.

In Polen wird "Solidarnosc"-Mitbegründer Tadeusz Mazowiecki zum ersten nichtkommunistischen Ministerpräsidenten gewählt.

26.8.1989 Eine Initiativgruppe "Sozialdemokratische Partei in der DDR"(SDP) präsentiert einen Aufruf zur Parteigründung.

4.9.1989 Nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche demonstrieren etwa 1.200 Menschen.

8.9.1989 Aufgrund von Zusicherungen von DDR-Rechtsanwalt Wolfgang Vogel verlassen alle DDR-Bürger die Ständige Vertretung in Ost-Berlin.

9./10.9.1989 30 Mitglieder der unabhängigen DDR-Friedensbewegung, darunter Bärbel Bohley (links), unterzeichnen den Gründungsaufruf des "Neuen Forum".

10.9.1989 Ungarn öffnet in der Nacht zum 11. die Grenze zu Österreich für DDR-Bürger.

12.9.1989 Die Bewegung "Demokratie jetzt" tritt mit dem "Aufruf zur Einmischung in eigener Sache" hervor.

In Prag kehren rund zwei Drittel der Flüchtlinge in der Bonner Botschaft nach Zusicherung von Straffreiheit und Rechtsbeistand bei den Ausreiseanträgen in die DDR zurück.

14.9.1989 Die Gruppe "Demokratischer Aufbruch" tritt mit einem "Flugblatt für die Demokratie" an die Öffentlichkeit.

18.9.1989 In Leipzig gehen Hunderte von Demonstranten nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche auf die Straße mit dem Ruf "Wir bleiben hier!" und nicht mehr, wie zuvor: "Wir wollen raus!". Viele Festnahmen.

19.9.1989 Das Neue Forum beantragt als erste Oppositionsgruppe die Zulassung als Vereinigung.

Die Botschaft der Bundesrepublik in Warschau wird wegen Überfüllung geschlossen.

21.9.1989 Das DDR-Innenministerium lehnt die Zulassung des Neuen Forums ab.

24.9.1989 Die Bonner Botschaft in Prag wird Sammelpunkt für DDR-Flüchtlinge, weil die CSSR die Kontrollen an der Grenze zu Ungarn verschärft.

25.9.1989 Auf der Leipziger Montagsdemonstration fordern 5.000 bis 8.000 Menschen die Zulassung des Neuen Forums.

30.9.1989 Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) verkündet in Prag die Ausreiseerlaubnis für die Botschaftsbesetzer.

2.10.1989: Bis zu 20.000 Menschen nehmen an der Montagsdemonstration in Leipzig teil. Volkspolizei greift ein; es gibt Verletzte. Erstmals, so sollte sich später ein Demonstrationsteilnehmer erinnern, wurde bei dieser Demonstration "Wir sind das Volk" gerufen.