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FÜnf FRAGEN ZUM: STRASSENVERKEHR

12.04.2010
2023-08-30T11:25:53.7200Z
2 Min

Bis 2025 soll der Güterverkehr um 70 Prozent zunehmen. Ist es auf den Straßen nicht jetzt schon zu voll?

Wohlstand und Mobilität gehören zusammen. Wer beispielsweise per Internet seine Waren bestellt, erwartet eine prompte Lieferung bis zur Haustür. Nachdem in den 90er Jahren die Autobahnen in den neuen Ländern auf Vordermann gebracht wurden, ist es nun an der Zeit, das Netz auch im Westen zu modernisieren. Die Konjunkturprogramme haben hier einen erfreulichen Akzent gesetzt. Dieses Niveau sollten wir halten, damit Straßen, Schienen und Wasserwege den künftigen Anforderungen gewachsen sind.

Was tut die Automobilindustrie, um den Verkehrsinfarkt abzuwenden?

Es sind gerade die Vorteile des Nutzfahrzeugs - hohe Flexibilität, individuelle Einsatzmöglichkeiten - weshalb der Transport auf der Straße gegenüber anderen Verkehrsträgern die Nase vorn hat. Die Automobilindustrie verfolgt allerdings einen übergreifenden Mobilitätsansatz: Bei standardisierten Transporten wie der Lieferung von Rohkarossen zur Endmontage nutzen unsere Hersteller seit Jahren die Vorteile der Bahn. Die Straßenverkehrswege könnten mit einem höheren Einsatz von Telematik aber noch effizienter ausgelastet werden.

Die Regierung will den Warenverkehr stärker auf die Schiene und auf Wasserstraßen verlagern. Schmerzt das die Lkw-Hersteller?

Es ist genug Verkehr für alle da. Wichtig ist eine intelligente Verknüpfung. Dabei sollte die Bahn ihre natürlichen Vorteile einbringen können. Hier gibt es noch Potenzial: In Europa sind längst nicht alle rechtlichen und technischen Hemmnisse im grenzüberschreitenden Verkehr ausgeräumt.

Der Verkehr soll nicht nur umweltfreundlicher werden, sondern auch leiser. Was kann Ihre Branche dazu beitragen?

Heute verursachen 13 Nutzfahrzeuge so viel Lärm, wie ein Lkw vor 30 Jahren. Das ist für die Menschen, die an viel befahrenen Straßen woh-nen, eine große Erleichterung. Unsere Motoren sind mittlerweile echte "Flüsteraggregate". Bei den Abrollgeräuschen können die Lärmemissionen hingegen noch weiter reduziert werden. Die Unternehmen haben dieses Reifen-Fahrbahngeräusch in den letzten 20 Jahren um fast die Hälfte gesenkt.

In Berlin sieht man Sie häufig auf dem Fahrrad. Ist das nicht die perfekteste Form von Mobilität?

Bei Sonnenschein macht das Rad schon Spaß. Aber bei Regen oder Schnee stößt es rasch an seine Grenzen. Die Vorteile des Pkw sind unübertroffen: Man kommt zu seinem Ziel, ohne den Wetterunbilden ausgesetzt zu sein - und hat keine Probleme mit dem Gepäck. Wir sollten aufhören, zwischen den Verkehrsträgern nach Gegensätzen zu suchen. Wir brauchen sie alle.

Die Fragen stellte

Rudi Wais.