Die Union Südafrika wird unabhängig von Grobritannien.
Deutschland verliert im Ersten Weltkrieg seine Kolonien, auch die in Afrika: Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika.
Der erste Pan-Afrikanische Kongress fordert von den Teilnehmern der Pariser Friedenskonferenz die Beteiligung der afrikanischen Bevölkerung an den Regierungen ihrer Länder. In den Kolonien kommt es vermehrt zu Unruhen. An der Gold-Küste, Nigeria und Sierra Leone treten Arbeiter in Streik.
Im Zweiten Weltkrieg ist Nordafrika Schauplatz heftiger Kämpfe. 1942 besiegen britischen Truppen das deutsch-italienische Afrika-Korps unter Erwin Rommel in der Schlacht im ägyptischen El Alamein.
Die Apartheid (institutionalisierte Rassentrennung) wird in Südafrika eingeführt. Voraus gehen verschiedene Gesetze, die Landerwerb für Schwarze auf bestimmte Gebiete begrenzt und das von ihnen erwerbbare Land eingrenzt. Weitere Gesetze schränken ihre Bewegungsfreiheit ein, beispielsweise der Native Urban Areas Act (etwa: Eingeborenen-Wohngebietsgesetz) im Jahre 1923, welches den Zuzug von Schwarzen in Städten begrenzt. Schwarze dürfen nicht wählen, sexueller Kontakt zwischen Schwarzen und Weißen steht unter Strafe. Scherzhaft wird Südafrika das Land der Schilder genannt.
In Kenia verwickelt die antikoloniale Unabhängigkeitsbewegung Mau-Mau die britischen Besatzer in einen blutigen Unabhängigkeitskrieg. Die Kolonialmacht schlägt den Aufstand nieder, Kenia erhält erst 1963 seine Unabhängigkeit vom Britischen Empire.
Im Algerienkrieg kämpft die algerische Befreiungsfront (FLN) gegen die französische Besatzung. Algerien ist französisches Kernland. Ab 1956 wird die FLN von Marokko und Tunesien unterstützt. Trotz einer vernichtenden Niederlage 1957 in der Schlacht von Algier kämpfte die FLN weiter. Die Opferzahlen sind widersprüchlich, Frankreich geht von 300.000 getöteten Algerieren aus, die FLN spricht von einer Million. In Frankreich führt der Krieg zu innenpolitischen Spannungen. Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter den Unabhängigkeitsbestrebungen und fordert in einem Referendum die Beendingung der Kämpfe. Charles de Gaulle erkennt 1962 die Unabhängigkeit Algeriens an.
Suez-Krise. Der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser verstaatlicht die Suezgesellschaft und löst einen internationalen Konflikt aus. Ausschlaggebend ist die Kontrolle über den strategisch wichtigen Kanal. Israel, Großbritannien und Frankreich gehen militärisch gegen Ägypten vor. Sie bombardieren die Suezkanalzone und erobern am 5. November die Küstenstadt Port Said. Auf amerikanischen und sowjetischen Druck hin müssen sie die Kampfhandlungen einstellen und einem Waffenstillstand zustimmen. Ägypten und vor allem Nasser selbst gehen gestärkt aus dem Konflikt hervor. Nasser wurde kurz vor der israelischen Intervention zum ersten Präsidenten Ägyptens gewählt. Bereits 1952 gewann das Militär durch einen Staatsstreich die Kontrolle über Ägypten und zwingt König Faruk zur Abdankung.