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Lernen ohne Grenzen

BILDUNG Fraktionen begrüßen europäische Zusammenarbeit

28.03.2011
2023-08-30T12:16:40.7200Z
2 Min

Spätestens seit der Pisa-Studie ist bekannt: Bildung ist nicht nur Sache von Ländern und Bund, sondern hat auch im europäischen Rahmen Bedeutung. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass bei der Sitzung am vergangenen Montag Vertreter aller Fraktionen einmütig die europäische Zusammenarbeit im Bildungsbereich begrüßt haben. Positiv bewertet wurden unter anderem die Ziele, die Schulabbrecherquote europaweit zu senken und die berufliche Aus- und Weiterbildung zu fördern.

Zuvor hatte ein Vertreter der Bundesregierung die Bildungsziele der Strategie Europa 2020 skizziert. Unter anderem nannte er das Bestreben, 40 Prozent der Menschen einen tertiären, also einen Hochschul-, oder vergleichbaren Abschluss zu ermöglichen, die berufliche Bildung als "attraktives Lernziel zu etablieren" und die europaweite Schulabbrecherquote auf weniger als zehn Prozent zu senken.

Die CDU/CSU-Fraktion betonte die Leistungsfähigkeit Deutschlands im europäischen Vergleich. Besonders erfreulich sei in diesem Zusammenhang, dass die Studienanfängerquote in Deutschland im Jahr 2010 auf rund 46 Prozent gestiegen sei. Im Jahr 2009 lag sie laut Statistischem Bundesamt bei 43 Prozent. Zudem nehme die berufliche Aus- und Weiterbildung weiter an Bedeutung zu. "Deutschland braucht den innereuropäischen Vergleich nicht zu scheuen", betonte auch die FDP-Fraktion. Zahlreiche Länder versuchten bereits, das deutsche Prinzip der dualen Ausbildung zu kopieren.

Es sei wichtig, mehr berufspraktische Erfahrung in die Ausbildung jener Länder Europas einzubringen, deren Berufsausbildung bislang weitgehend schulisch geprägt ist, betonte die SPD-Fraktion. Sie begrüßte zudem das Ansinnen der Europäischen Kommission, der vorschulischen Erziehung eine wichtige Rolle zur langfristigen Verbesserung von Ausbildung einzuräumen.

Es dürfe nicht nur um Schulabbrecher gehen, forderte die Fraktion Die Linke, sondern beispielsweise auch um die Abbrüche einer Ausbildung. Diese seien etwa im Hotelgewerbe besonders hoch. Ziel müsse sein, mit "guter Bildung Armut und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen".

Die Grünen begrüßten den Stellenwert der Bildung innerhalb Europas. Jedoch stelle sich die Frage, wie mit Personen umgegangen werden soll, die "zwar formal einen Abschluss haben, jedoch trotzdem nicht die Kompetenzen, sich gut an der Erwerbsarbeit zu beteiligen". Diesem Thema müsse sich stärker gewidmet werden, forderte die Fraktion.