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Positive Trends bei Ausbildungen

26.04.2011
2023-08-30T12:16:42.7200Z
2 Min

BERUFSBILDUNG

Die Ausbildungslage in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr verbessert, betonten die Koalitionsfraktionen in der Debatte zum Berufsbildungsbericht 2011 am vergangenen Freitag. Die Situation kann nicht zufriedenstellen, fanden dagegen die Oppositionsfraktionen.

Laut dem als Unterrichtung vorliegenden Bericht (17/5400) hat es zum Ende des Ausbildungsjahres mehr offene Stellen als unversorgte Bewerber gegeben. Demnach waren am Stichtag 30. September 2010 noch 19.605 Ausbildungsstellen unbesetzt, während 12.255 Bewerber einen Ausbildungsplatz suchten. Insgesamt wurden vom 1. Oktober 2009 bis zum 30. September 2010 bundesweit 560.073 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Im Jahr zuvor waren es 564.307. Die Grünenfraktion hatte einen eigenen Antrag (17/5489) eingebracht. In ihm forderte sie, die Aus- und Weiterbildung zu stärken, Abbrüche zu verringern und die Erfolgsquoten zu erhöhen. Unterrichtung und Antrag wurden zur weiteren Beratung an die zuständigen Ausschüsse verwiesen.

Die Entwicklung sei zwar positiv, sagte Dagmar Ziegler (SPD). Jedoch: "Das kann uns noch nicht zufriedenstellen." Mehrere Tausend Jugendliche hätten keinen Job gefunden oder steckten in Übergangssystemen. Die "bedrückendste Zahl" sei die der 1,5 Millionen 20- bis 29-Jährigen, die keinen Berufsabschluss hätten. Ziegler forderte unter anderem eine Berufsausbildungsgarantie, ein Festhalten am Ausbildungsbonus, den Ausbau von Kindertagesstätten und Ganztagsschulen sowie eine Gesetzesinitiative zur Aufhebung des Kooperationsverbotes.

"Lesen Sie den Bericht richtig", forderte Heiner Kamp (FDP) daraufhin die Opposition auf. Die Jugendlichen könnten zuversichtlich in die Zukunft schauen, die Ausbildungsbilanz könne sich sehen lassen. Die Zahl der Altbewerber und der Jugendlichen in Übergangssystemen sei zudem ein Erbe von Rot-Grün, sagte Albert Rupprecht (CSU). Dagegen sei Deutschland unter Bundeskanzlerin Merkel gestärkt aus der Wirtschafts- und Finanzkrise hervorgegangen. Die demographische Entwicklung sei ein Grund dafür, aber nicht der einzige. Dem widersprach die Grünen-Fraktion: Die Regierung habe die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt im Wesentlichen dem demographischen Wandel und dem Wirtschaftsaufschwung zu verdanken, meinte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Brigitte Pothmer. Es gebe nach wie vor zu viele Jugendliche ohne Abschluss.

Die Bundesregierung hoffe auf "einen überproportionalen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes" und einen Rückgang der Schülerzahlen, kritisierte die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Rosemarie Hein. Sie forderte stattdessen unter anderem einen Rechtsanspruch auf eine hochwertige Erstausbildung und eine schnelle Lösung für die 20- bis 29-Jährigen ohne Berufsabschluss.