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Aus Plenum und Ausschüssen : Jungs brauchen mehr Männer

04.10.2011
2023-08-30T12:16:50.7200Z
1 Min

FAMILIE

Die Bundesregierung soll in der Gleichstellungspolitik zukünftig stärker die Belange von Jungen und Männern berücksichtigen. Einen entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP (17/5494) verabschiedete der Bundestag am vergangenen Donnerstag gegen die Stimmen der SPD- und der Linksfraktion bei Stimmenthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Nach Ansicht von Union und Liberalen hat sich die Gleichstellungspolitik zu lange einseitig auf die Förderung von Frauen konzentriert. Die aktuelle Entwicklung zeige jedoch, dass sich zunehmend mehr Männer an neuen Lebensentwürfen jenseits der traditionellen Rollenverteilung orientieren. Zugleich liefen die Jungen Gefahr, zu Bildungsverlierern zu werden. So müssten Jungen öfter eine Schulklasse wiederholen als Mädchen und würden auch häufiger die Schule vorzeitig abbrechen. Deshalb müsse im Bildungs- und Erziehungswesen sowie in der Kinder- und Jugendarbeit stärker auf die speziellen Belange von Jungen eingegangen werden. Dazu gehöre auch, dass mehr männliche Erzieher und Lehrer in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen arbeiten.

Die Opposition vertritt zwar ebenfalls die Auffassung, dass die Gleichstellungspolitik beide Geschlechter im Blick haben muss. Allerdings verkenne die Koalition, dass Frauen in der gesellschaftlichen Realität noch immer deutlich benachteiligt seien. Zudem seien die Bildungs- karrieren in Deutschland wesentlich stärker durch die soziale Herkunft geprägt als durch das Geschlecht. Der Antrag der Koalition greife insgesamt zu kurz.