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Der Traum verblasst

USA Der nächste Präsident steht vor riesigen Herausforderungen

02.01.2012
2023-08-30T12:17:22.7200Z
2 Min

Im Kampf um das Weiße Haus deutet alles auf einen Wettstreit zwischen Barack Obama und Newt Gingrich, ehemaliger Sprecher des Repräsentantenhauses, sowie Mitt Romney, früher Gouverneur von Massachusetts, hin. Wer für die Republikaner gegen den demokratischen Amtsinhaber ins Rennen geht, wird im Laufe des Vorauswahl-Marathons in Amerika erst im Frühjahr absehbar sein. Wer auch immer nach der Wahl am 6. November dann Anfang 2013 als neuer US-Präsident in Washington vereidigt wird: Den künftigen Chef im Weißen Haus erwarten riesige Herausforderungen.

Die Supermacht ist in schlechter Verfassung. Die Infrastruktur zeigt landesweit Spuren von 30 Jahren Vernachlässigung. Die Krise auf dem Immobilienmarkt, die Hunderttausende um ihren Besitz gebracht hat, ist nicht ausgestanden. Weit über 20 Millionen Amerikaner sind ohne Job, und die gleiche Anzahl bewegt sich in Beschäftigungsverhältnissen, die man prekär nennen darf. 14 Millionen sind auf Lebensmittelkarten angewiesen.

Soziale Schere

In der Mittelschicht ist der Glaube an den "american dream" verblasst, wonach jeder die Chance zum Aufstieg hat, der hart genug dafür arbeitet. Die Einkommen der Mittelschicht stagnieren seit zwei Jahrzehnten. Dagegen haben die Reichen Zuwächse in dieser Zeit von mehr als 250 Prozent erzielt. Das Auseinanderdriften der Gesellschaft findet seinen Ausdruck in wachsender Wut auf die Entscheidungsträger in Washington. Die Zustimmungsraten für den Kongress, in dem sich die von der Tea-Party-Bewegung radikalisierten Republikaner und die Demokraten regelmäßig blockieren, bewegen sich auf historischen Tiefständen. Um das Haushaltsdefizit von 15 Billionen Dollar abzutragen, sind bis 2022 pauschale Kürzungen in Höhe von 1,2 Billionen Dollar beschlossen. Hauptbetroffene: die vor Kostensteigerungen kollabierenden Sozialsysteme und das durch die Kriege im Irak und in Afghanistan aufgeblähte Militär. Dass der Verteidigungsetat um 500 Milliarden Dollar gekürzt werden soll, ist ein Politikum. Die Republikaner fürchten nicht nur den Wegfall von 1,5 Millionen Arbeitsplätzen. Sondern auch eine Schwächung der USA als globaler Streitschlichter.