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Aus Plenum und Ausschüssen : Bundesausgaben sollen 2013 sinken

02.07.2012
2023-08-30T12:17:34.7200Z
2 Min

Haushalt

Der Bund soll im kommenden Jahr 302,2 Milliarden Euro ausgeben können. Dies erklärte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vergangene Woche im Haushaltsausschuss, als er den Abgeordneten den vom Kabinett beschlossenen Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2013 vorstellte. In diesem Jahr sind Ausgaben in Höhe von insgesamt 312,7 Milliarden Euro eingeplant. Die Nettokreditaufnahme soll nach 32,1 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 18,8 Milliarden Euro sinken. Im Jahr 2016 will der Bund keine neuen Schulden mehr machen.

"Damit werden wir bereits 2013 die Obergrenze der Schuldenregel für das strukturelle Defizit einhalten", betonte der Minister. Dies sei besonders hervorzuheben, da im kommenden Jahr noch weitere Einzahlungen an den ESM anstünden. Noch nicht eingearbeitet im Etat seien die Kosten des Bund-Länder-Kompromisses vom vergangenen Wochenende zur Umsetzung des Fiskalpaktes. Dies würde den Bund im kommenden Jahr mit rund einer Milliarde Euro belasten. Bis zu den Haushaltsberatungen im Herbst werde die Regierung Vorschläge machen.

"Wir sparen wirklich", sagte der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. So würde der Ausgabenquotient zurückgehen und auch die sozialen Ausgaben würden auf 48,1 Prozent des Haushalts sinken. Er wies darauf hin, dass die Anforderung der Schuldenbremse schon drei Jahre früher als erforderlich eingehalten werde. "Wir setzen den Kurs der wachstumsorientierten Konsolidierung konsequent fort", betonte er. Der Sprecher der FDP-Fraktion kritisierte, dass der Bund bei den Ausgaben streichen würde, während die Bundesländer immer mehr ausgeben würden. Er glaube nicht, dass die Länder sich bis 2020 auf eine Abbaufahrt begeben würden.

Die Oppositionsfraktionen SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen kritisierten den Entwurf. Deutschland sei der größte Profiteur der Euro-Krise, sagte der Sprecher der SPD. Trotz höherer Einnahmen und niedriger Zinsen würde jedoch keine Vorsorge für Krisen geschaffen. Außerdem sei die Regierung beim Subventionsabbau keinen Schritt voran gekommen. Die höheren Steuereinnahmen würden stattdessen genutzt, um Geschenke zu verteilen. Dazu zählte er vor allem das Betreuungsgeld. Die Linksfraktion wies darauf hin, dass die gute wirtschaftliche Situation und die niedrigen Zinsen nicht "ewig" anhalten würden. Auch die Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen kritisierte, dass es keine Strukturreform gebe. Sie forderte die Regierung auf, stärker zu konsolidieren und mehr Schulden abzubauen.