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Junge und Alte helfen sich

bundesfreiwilligendienst Alle Erwartungen übererfüllt

06.08.2012
2023-08-30T12:17:35.7200Z
2 Min

Das erste "Bufdi-Jahr" ist abgelaufen - und nur über einen Punkt mag sich Familienmi-nisterin Kristina Schröder (CDU) grämen: Mehr als die 254 Millionen Euro an jährlicher Förderung für den neuen Bundesfreiwilligendienst wollen die Haushälter des Bundestags partout nicht locker machen. Dabei könnten etwa die Wohlfahrtsverbände ohne Probleme doppelt so viele Stellen besetzen, sagen sie.

Deren großes Zittern nach Wegfall des Zivildienstes mit seinen 90.000 Stellen zum 1. Juli 2011 erwies sich eindrucksvoll als unnötig: kein Pflegenotstand brach aus. Immer mehr jungen Menschen sind bereit, die wachsenden Schar älterer Pflegebedürftiger zu unterstützen. Auch grub der Bundesfreiwilligendienst nicht den Länderprogrammen "Freiwilliges Soziales Jahr" und "Freiwilliges Ökologisches Jahr" das Wasser ab.

48.000 Verträge seien seit Einführung des Bundesfreiwilligendienstes abgeschlossen worden, meldete das Ministerium und jubelte: "Alle Erwartungen übertroffen". Für Schröder ist es gar eine "politische Sensation".

Allen Altersklassen steht der Freiwilligendienst offen. Es überwiegt der Einsatz im Sozialen. Überdies geht es um Bereiche wie Ökologie oder Zivil- und Katastrophenschutz, dazu Kultur und Bildung. 64 Prozent der Teilnehmer sind zwischen 16 und 26 Jahre alt - aber immerhin 20 Prozent jenseits der 50. Dazu zählt der "Schreinermeister im Ruhestand, der in die Kitas geht und mit den Kindern Vogelhäuser baut", beschrieb es Schröder in der "Berliner Morgenpost". Und sie verwies auf die "pensionierte Lehrerin, die Kindern mit Migrationshintergrund bei den Hausaufgaben hilft".

Das Geld vom Bund reicht zur Förderung von 35.000 Freiwilligen-Stellen. Die Teilnehmer sind gesetzlich sozialversichert. Dazu kann ein Taschengeld von maximal 336 Euro gezahlt werden. Gegebenenfalls erhalten die Eltern Kindergeld. An 25 Tagen müssen die "Bufdis" an Seminaren teilnehmen.

Diese Fortbildungskomponente ist der Opposition zu mickrig, wie etwa Sönke Rix (SPD-Fraktion) anklingen lässt. Kritik gibt es auch an der üppigen Bürokratie, mit der das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Bafza) den Bundesfreiwilligendienst organisiert. Kristina Schröder schaut lieber auf die Freiwilligen. Ihnen gebühre "unser Dank, unser Respekt und unsere Anerkennung". Ohne sie wäre das Projekt "nicht zu einem solchen Erfolg geworden".