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Kurz notiert

02.01.2013
2023-08-30T12:23:50.7200Z
2 Min

Kinderkiste

Um schon die jüngsten Deutschen und Franzosen mit der Sprache des jeweiligen Nachbarn vertraut zu machen, hat das DFJW Anfang 2011 die "Kinderkiste" entwickelt. Darin finden sich die Handpuppen Lilou und Tom - ein französisches Mädchen und ein deutscher Junge, die mit Kindern im Vorschulalter eine Fantasiereise ins Nachbarland unternehmen. Die Puppen sprechen dabei ihre "Muttersprachen". Zu den weiteren Materialien der Kiste gehört unter anderem eine CD mit deutschen und französischen Kinderliedern. Auch Spiele sind enthalten sowie verschiedene Plakate, etwa mit Alltagsszenen aus beiden Ländern.

Hinter dem Projekt steht die Idee, auch Kinder, die nicht zufällig bilingual aufwachsen oder in Grenznähe wohnen, möglichst früh mit dem Nachbarland und insbesondere mit der anderen Sprache in Kontakt zu bringen. Eine Fortbildung bereitet Erzieher auf den Einsatz bei der Kinderkiste vor. Begleitet wird das Projekt von einer binationalen Forschergruppe.

Schülerparlament

Deutsche und französische Jugendliche können nicht nur zusammen Sprachen lernen, Sport treiben oder Kunst gestalten - sie können auch Politik üben. Im September 2012 trafen sich knapp 130 von ihnen in Stuttgart zum ersten deutsch-französischen Schülerparlament. Das Motto der Veranstaltung lautete: "WIR gestalten unsere Zukunft". Die Teilnehmer diskutierten über Umweltschutz, Berufe der Zukunft sowie Integration und Identität. Zu den Forderungen des Abschlussdokuments gehören: Angaben auf Lebensmittelverpackungen zur Umweltbilanz des jeweiligen Produktes, der komplette Atomausstieg beider Länder, kostenloser öffentlicher Nahverkehr, ein national einheitliches Schulsystem in Deutschland, eine europaweit vernetzte Arbeitsagentur, mehr Transparenz bei politischen Prozessen in Europa und eine bessere Förderung für Integrationsprojekte.

Drittländerprojekte

Das DFJW bringt Deutsche und Franzosen seit Mitte der 1970er-Jahre auch mit Jugendlichen aus Drittstaaten zusammen. Dahinter steht unter anderem der Gedanke, dass die deutsch-französische Aussöhnung eine Inspiration für Südosteuropa sein könnte. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Balkan. Seit dem Jahr 2000 bemüht sich das Jugendwerk, dort die Zivilgesellschaft zu stärken und die friedliche Entwicklung zu unterstützen. Im Herbst 2012 beispielsweise nahmen junge Journalisten aus Deutschland, Frankreich, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und dem Kosovo an einem Multimedia-Projekt teil und widmeten sich unter dem Motto "Face the Balkans" dem Alltag von Angehörigen verschiedener Minderheiten. Das DFJW engagiert sich in zahlreichen weiteren Drittländern. Ein Schwerpunkt ist etwa Nordafrika, wo der Gedanke der Aussöhnung gerade im Rahmen des "Arabischen Frühlings" eine große Rolle spielt. Weitere Teilnehmerländer sind unter anderem die Türkei und China.