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Im Dienst der Mitmenschen

VON JÖRG BIALLAS

19.08.2013
2023-08-30T12:24:04.7200Z
2 Min

Wie wichtig es ist, die Mechanismen einer Bürgergesellschaft zu stärken, hat die Politik längst erkannt. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Gesetze und Initiativen auf den Weg gebracht worden, die bürgerschaftliches Engagement fördern. Dahinter steht die Erkenntnis, dass es sich zufriedener und besser lebt, wenn Anteil genommen wird am Schicksal anderer, wenn Hilfe angeboten wird, wo sonst niemand unterstützt, wenn ehrenamtlich soziale Projekte betreut werden.

Die Schwerpunkte der Arbeit haben sich deutlich verschoben. Galten beispielsweise einst die Kirchen und Familien als zuständig für die Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen, gibt es längst staatliche Unterstützung und zahllose private Hilfsprojekte. Waren früher die Freiwillige Feuerwehr und der örtliche Sportverein die Orte ehrenamtlichen Einsatzes, gibt es heute überall Bürgerstiftungen, die sich um eine breite Palette öffentlich relevanter Anliegen kümmern. Vom "Lesepaten" in der Schule bis zur Pflege von Grünflächen, von der landsmannschaftlichen Trachtentanz-Gruppe für Jugendliche bis zur Sanierung eines Stadtteils reicht das Engagement zum Wohle der Gemeinschaft.

Die Grenzen zwischen staatlichen Pflichtaufgaben, bürgerschaftlichem Einsatzwillen und privatwirtschaftlichem Marktanspruch sind dabei nicht immer klar zu ziehen. Das führt mitunter zu Konflikten.

Das Argument freilich, private Hilfsbereitschaft fördere grundsätzlich den Rückzug des Staates aus sozialer Verantwortung, greift zu kurz. In aller Regel etablieren sich Bürgerstiftungen in Bereichen, die nur unter fantasievoller Auslegung des Begriffes einer staatlichen Grundversorgung zuzuordnen sind.

Bürgerstiftungen leisten, ebenso wie Parteien- und Unternehmensstiftungen im In- und Ausland, einen Beitrag zum gedeihlichen und zukunftsorientierten Zusammenleben der Menschen. Sie haben sich inzwischen insbesondere im lokalen Bereich etabliert und ergänzen damit die bewährten ehrenamtlichen Strukturen vor Ort, machen sie vielfach bunter und attraktiver.

Wesentlich bleibt allerdings: Mit jeder zusätzlichen Initiative, mit jedem neuen Freiwilligen wird es im Bewusstsein dieser Gesellschaft selbstverständlicher, sich für Mitmenschen einzusetzen.