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KULTUR : Inititiative gegen Vandalismus

UN-Resolution soll Kulturzerstörungen als Kriegsverbrechen ächten

11.05.2015
2023-08-30T12:28:02.7200Z
2 Min

Die vorsätzliche Zerstörung von Kulturgütern im Irak durch die Terrormiliz "Islamischer Staat" soll zukünftig als Kriegsverbrechen strafrechtlich verfolgt werden können. Einen entsprechenden Resolutionsentwurf, den der Irak zusammen mit Deutschland vorgelegt hat, soll die Generalversammlung der Vereinten Nationen Ende Mai annehmen. Darüber informierte die Vorsitzende des Unesco-Welterbekomitees, Staatsministerin Maria Böhmer (CDU), in der vergangenen Woche den Kulturausschuss.

Böhmer, im Auswärtigen Amt zuständig für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, verwies auf die Verwüstungen antiker Kulturgüter und -stätten im Museum von Mossul und in den Ausgrabungen von Nimrud und Hatra. Das antike Hatra war die Hauptstadt eines mesopotamischen Kleinfürstentums im Machtbereich des Partherreichs und gehört zum Weltkulturerbe der Unesco.

Die UN-Resolution könne ein "massives Zeichen" gegenüber dem IS darstellen, wenn sie durch die gesamte Weltgemeinschaft einschließlich der islamischen Länder getragen werde. Es müsse deutlich werden, dass die Zerstörung von Kulturdenkmälern entgegen der IS-Propaganda eben nicht religiös zu rechtfertigen sei. Die gezielte Zerstörung von Kulturdenkmälern richte sich vielmehr gegen die kulturelle Identität von Völkern und Nationen sagte Böhmer. Zudem finanziere sich die Terrormiliz durch den Verkauf von geraubten Kulturgütern. Die Resolution fordere deshalb auch ein Importverbot von gestohlenen Kulturgütern. In der Europäischen Union existiere bereits ein entsprechendes Verbot, führte Böhmer an und lobte die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) angekündigte Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes, das noch einmal verschärft werden sollen.

Hilfe für Nepal  Böhmer informierte den Ausschuss zudem darüber, dass sich Deutschland an einem Wiederaufbau der in Nepal durch das Erdbeben zerstörten Welterbestätten beteiligen wird. Nach Angaben der Unesco wurden etwa 60 Prozent der Welterbestätten Nepals, darunter viele antike Tempelanlagen, zerstört. Diese hätten als touristischer Anziehungspunkt auch eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung für das Land, sagte Böhmer.

Die Vorsitzende des Welterbekomitees will sich prinzipiell verstärkt für den Erhalt der Welterbestätten einsetzen. In vielen Fällen werde mehr Geld in das Verfahren zur Aufnahme in die Welterbeliste ausgegeben als für den Erhalt .