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ENTWICKLUNG : Lehren aus der Ebola-Epidemie

Schnelle Eingreiftruppe ist einsatzbereit

21.03.2016
2023-08-30T12:29:57.7200Z
2 Min

Die Bundesregierung will das Management bei globalen Gesundheitskrisen weiter verbessern und damit Lehren aus der Ebola-Epidemie ziehen, die zwischen Januar 2014 und November 2015 in Westafrika mindestens 11.300 Todesopfer gefordert hat. Seit Beginn des Jahres sei eine multidisziplinäre schnelle Expertengruppe einsatzfähig, die schon bei ersten Anzeichen eines Krankheitsausbruchs in den Partnerländern Unterstützung leisten könne, berichtete ein Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vergangene Woche im Entwicklungsausschuss. Außerdem wolle die Bundesregierung bis 2019 150 Millionen Euro pro Jahr in das Sonderprogramm "Gesundheit für Afrika" investieren, das auf die Stabilisierung und nachhaltige Stärkung von Gesundheitssystemen in den afrikanischen Partnerländern ziele, besonders aber in den am meisten von Ebola betroffenen westafrikanischen Ländern.

Wie der Regierungsvertreter betonte, arbeite die Koalition derzeit an einer Roadmap für den Aufbau robuster Gesundheitssysteme in den Entwicklungsländern. Eine der Prioritäten solle auf der Schaffung von Basisgesundheitsystemen liegen. Umgesetzt werden solle die Roadmap gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft, den Partnerländern sowie den großen Fonds, etwa dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria und der Impfallianz GAVI. Ein erster Entwurf solle im April fertig sein.

Eine Vertreterin des Auswärtigen Amtes wies auf Einrichtung des Europäischen Medizinischen Korps durch die EU hin. In diesem Rahmen könnten EU-Mitgliedstaaten und andere teilnehmende europäische Länder ab sofort medizinische Teams und Ressourcen für die schnelle Entsendung im Frühstadium eines Notfalls bereitstellen. Darüber hinaus arbeite die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Aufbau einer "Global Health Emergency Workforce", die im Seuchenfall mobilisiert werden könne.

Zur Sprache kam auch die Ausbreitung des Zika-Virus in Süd- und Mittelamerika, das im Verdacht steht, in der Frühschwangerschaft Fehlbildungen bei Kindern hervorzurufen. Ein Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums sagte dazu, der Kontakt zu den Sportverbänden sei sehr eng, diese würden umfangreich informiert. Das Risiko, in Deutschland an Zika zu erkranken, bezeichnete er als gering. Allerdings könne es durch Reiserückkehrer zu lokalen Übertragungen kommen. Bislang gebe es 28 gemeldete Zika-Fälle in Deutschland. Vorausgesetzt der Bundesrat stimme zu, werde es ab dem 1. Mai in Deutschland eine Meldepflicht für Zika-Fälle geben.