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Vor 15 Jahren... : Minister gehen wegen BSE

04.01.2016
2023-11-08T12:41:10.3600Z
1 Min

9.1.2001: Fischer und Funke treten zurück Es begann am 24. November 2000 auf einem Hof in Schleswig-Holstein: Erstmals war BSE bei einer in Deutschland geborenen Kuh diagnostiziert worden. Die folgenden Bilder von torkelnden Rindern beunruhigten Verbraucher, denn der Erreger, der BSE bei den Tieren und die tödliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen auslöst, ist derselbe. Der Bundestag reagierte mit Sofortmaßnahmen, darunter ein Eilgesetz: Es verbot das Verfüttern von Tiermehl, das als BSE-Überträger galt. Dennoch gerieten Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) und Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) in die Kritik. Am 9. Januar 2001 traten beide zurück.

"Ich muss erkennen, dass das Vertrauen der Bürger in die Fähigkeit der Bundesregierung das Problem BSE in ihrem Sinne zu bewältigen, erschüttert ist", sagte Fischer und räumte Fehler ein, "die aber eigentlich nicht zu einem Rücktritt gereicht hätten". Im Dezember hatte sie erklärt, es gebe keinen Anlass für den von der EU ins Gespräch gebrachten Verkaufsstopp für bestimmte Wurstwaren. Einen Tag später ruderte sie zurück. Funke begründete seinen Rücktritt mit mangelndem Rückhalt für seine Agrarpolitik in der Koalition. Noch am 5. Januar hatte er ein Programm für eine Landwirtschaftsreform vorgelegt.

Die von einigen Experten befürchteten Tausenden Todesfälle blieben allerdings aus. Bis Juni 2014 starben 229 Menschen an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die meisten in Großbritannien, wo BSE lange grassierte. Deutsche Opfer gab es nicht.