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Aufgekehrt : Die neue Planwirtschaft

01.02.2016
2023-08-30T12:29:55.7200Z
2 Min

Plan B", das ist in Action-Filmen immer der Moment, wenn der sorgsam ausgetüftelte "Plan A" der Helden scheitert und dann übereilte Flucht oder eine blutige Gewaltorgie auf dem Programm stehen. "Plan B", damit wird im englischsprachigen Sprachraum die "Pille danach" bezeichnet, eine hormonelle Notbremse für verpatzte Verhütung. "Plan B", das sind Pläne aus der bayerischen Staatskanzlei. "Plan B" hat ein Imageproblem. "Plan B" ist abgeschafft. Zu finden auf dem Müllhaufen der Geschichte, gleich neben dem Fünf-Jahres-Plan, den Masterplänen der Bond-Bösewichte und gedruckten Straßenplänen.

Wer A sagt, muss auch B sagen? Das gilt nicht mehr. Es heißt nun: "Wer A sagt, kann unter Umständen auch A2 sagen." In Zeiten der Raute steht "Plan A" für "alternativlos". Daran ändert auch ein "Plan A2" nichts. "Plan A2" will auch eigentlich gar nichts ändern. Ein "Plan A2" dient vielmehr dazu, eine Obergrenze für innerkoalitionäre Zankerei einzuführen, eine Kontingentlösung für schwesterparteieninterne Schmähungen. In Wahlkämpfen kann ein geschickt platzierter "Plan A2" bei der Profilbildung für Landespolitikerinnen helfen. Das ist dann ein "Plan K" wie Klöckner.

"Wer A sagt, der darf über C nicht schweigen" ist allerdings kein deutsches Sprichwort. Und so wäre AfD-Planexpertin Beatrix von Storch vermutlich besser beraten gewesen, hätte sie bei "Anne Will" über Merkels vermeintlichen "Plan C" geschwiegen. Ihre Ausführungen zu dem nur in ihren alternativen Kreisen bekannten Gerücht, die Kanzlerin würde in Falle eine Rücktritts aus "Sicherheitsgründen" nach Chile (oder Südamerika) fliehen, wirkten nämlich vor allem: planlos. Sören Christian Reimer