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Arbeit : Was hilft gegen Arbeitsstress?

22.05.2017
2023-08-30T12:32:21.7200Z
2 Min

Der Bundestag hat vergangene Woche zwei Anträge der Opposition abgelehnt, mit dem diese den Arbeitsstress von Beschäftigten eindämmen wollten. Nach den Vorstellungen der Linken (18/8724) sollte unter anderem die gesetzliche Wochenhöchstarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden gesenkt werden. Die Bundesregierung sollte darüber hinaus eine Anti-Stress-Verordnung erlassen, anhand derer Arbeitgeber und Beschäftigte Ursachen für psychische Belastungen benennen und Gegenmaßnahmen ergreifen können.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen forderte in ihrem Antrag (18/8241), Beschäftigten mehr Zeitsouveränität zu ermöglichen. Dazu sollte unter anderem ein Vollzeit-Korridor mit Wahlarbeitszeiten im Teilzeit- und Befristungsgesetz gehören. Im Bereich von 30 bis 40 Stunden pro Woche sollten Arbeitnehmer dadurch ihren Arbeitszeitumfang nach oben oder unten anpassen können.

Michael Gerdes (SPD) betonte, auch seine Fraktion sei vom Sinn einer Anti-Stress-Verordnung überzeugt. Gerade kleinere Betriebe bräuchten aber externe Hilfen, um den Gesundheitsschutz für ihre Beschäftigten organisieren zu können, so Gerdes.

Jutta Krellmann (Die Linke) verwies darauf, dass sich die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen seit 1997 verdreifacht habe. Aber die Koalition zwinge den Beschäftigten mit immer neuen Ausnahmen im Arbeitszeitgesetz immer mehr Flexibilität auf, kritisierte sie.

Uwe Lagowsky (CDU) warf der Opposition vor, den aktuellen Diskurs um einen zeitgemäßen Arbeitsschutz zu ignorieren. Hier sei Deutschland jedoch sehr gut aufgestellt und habe unter anderem die Arbeitsstättenverordnung konkretisiert.

Beate Müller-Gemmeke (Bündnis 90/Die Grünen) attestierte der Koalition: "Sie haben sich untätig durch die Legislatur gemogelt." Den Vorschlag der Linken nach einer Wochenhöchstarbeitszeit von 40 Stunden lehnte sie ab. Wichtiger sei die Mitsprache der Beschäftigten. "Wenn die Arbeitszeit beweglicher wird, sind die Menschen weniger gestresst", sagte sie.