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Wahlberechtigte : Demografie an der Wahlurne

Jeder zweite ist 52 Jahre und älter

18.09.2017
2023-08-30T12:32:27.7200Z
2 Min

Deutschland altert, warum sollte die Statistik bei den Wahlberechtigten da eine Ausnahme machen. Nach Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) werden die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2017 so alt sein wie noch nie: Demnach übersteigt das Medianalter (das Alter, das die Bevölkerung in zwei Hälften teilt) der Wahlbevölkerung erstmals den Wert von 52 Jahren. Das bedeutet, dass rund die Hälfte der 61,5 Millionen Wahlberechtigten älter als 52 Jahre ist, die andere Hälfte jünger.

Zu Beginn der 1990er Jahre lag das Medianalter noch bei 46 Jahren. "Sinkende Geburtenzahlen, steigende Lebenserwartung und die Alterung der stark besetzten Babyboom-Generation sind die wesentlichen Ursachen dafür", erklärt Tim Aevermann vom BiB. Da es mehr ältere Frauen als Männer in der Bevölkerung gibt, schlägt sich dies auch im Medianalter nieder. So ist die Hälfte der wahlberechtigten Frauen derzeit älter als 53 Jahre, die männliche älter als 51 Jahre, so die Auswertung des Instituts.

Dabei gibt es auch regional deutliche Unterschiede: In Ostdeutschland liegt das Medianalter aufgrund des massenhaften Wegzugs überwiegend junger Menschen während der letzten Jahrzehnte rund zwei Jahre über dem Vergleichswert in Westdeutschland.

Wie schon bei der letzten Bundestagswahl 2013 sind die Frauen auch diesmal insgesamt leicht in der Mehrheit. Von allen 61,5 Millionen Wahlberechtigten sind 31,7 Millionen Frauen und 29,8 Millionen Männer.

Dazu gehören 3 Millionen Erstwähler, sie machen einen Anteil von 4,8 Prozent der Wahlberechtigten aus.

Die meisten Wahlberechtigten leben in Nordrhein-Westfalen (13,1 Millionen), gefolgt von Bayern (9,5 Millionen) und Baden-Württemberg (7,8 Millionen). Das Saarland bildet mit 800.000 Wahlberechtigten das Schlusslicht.

Während bei den vergangenen Bundestagswahlen noch Zahlen zu den Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund veröffentlicht wurden, verzichteten der Bundeswahlleiter und das Statistische Bundesamt diesmal darauf. Die Zahlen seien zu ungenau, weil schwierig zu ermitteln, deshalb habe man diesmal auf deren Herausgabe verzichtet, hieß es aus dem Bundesamt.

Laut Mikrozensus lebten 2016 rund 6 Millionen volljährige, und damit wahlberechtigte, Deutsche mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik. Von den hier lebenden rund 3 Millionen türkeistämmigen Menschen sind 1,3 Millionen in Deutschland wahlberechtigt.