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Vor 40 Jahren... : Schlag gegen Linksterror

03.09.2018
2023-08-30T12:34:34.7200Z
1 Min

13.9.1978: Waffenlager der "Revolutionären Zellen" ausgehoben Wer an den Linksterrorismus der 1970er Jahre denkt, dem kommt vor allem die RAF (Rote Armee Fraktion) in den Sinn. Doch neben der RAF beschäftigten zwei weitere Gruppierungen die Ermittler: die "Bewegung 2. Juni" und die "Revolutionären Zellen" (RZ). Letztere galten Ende der 1970er Jahre im Bundeskriminalamt gar als die "gegenwärtig stärkste terroristische Formation". Doch die Aussage eines Studenten im Sommer 1978 traf die RZ empfindlich und führte zu einem Erfolg der Ermittler, den die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am 13. September 1978 bekanntgab.

Polizisten hatten in einem Appartementhaus in Wiesbaden kofferweise Gewehre, Munition, Handgranaten, Sprengstoff und elektrische Zünder gefunden - ein Waffenlager der RZ. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen. Die beschlagnahmten Waffen wiesen zudem auf internationale Kontakte der RZ hin, etwa zu IRA und PLO. Die Bundesanwaltschaft bezeichnete den Fund als "wesentlichen Bestandteil der Logistik dieser Terror-Organisationen". Schon kurz zuvor hatten die Ermittler Waffendepots bei Heidelberg entdeckt. Die entscheidenden Hinweise lieferte vermutlich ein Heidelberger Student, der wenige Wochen zuvor beim Versuch einen Sprengsatz zu bauen Beine und Augenlicht verlor. Nach einer Operation enthüllte er Details zur Organisation der RZ. "Mit klarem Kopf", sollte er später sagen, hätte er diese nicht verraten. Die inzwischen aufgelöste Terrororganisation verübte zwischen 1973 und 1993 186 Anschläge. Benjamin Stahl