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Aufgekehrt : Plumps in den Sumpf

22.10.2018
2023-08-30T12:34:37.7200Z
2 Min

Hoppe, hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er, fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben, fällt er in den Sumpf, macht der Reiter plumps! Im Grunde ist damit auch die Situation der SPD treffend umschrieben. Auf dem hohen Ross sitzt dort niemand. Eher versinken die Genossen im bayrischen und demoskopischen Sumpf. Arg zugeritten nach Jahren des aufreibenden GroKo-Vielseitigkeitsritts, das Hü und Hott der vergangenen Monate nicht zu vergessen, lahmt die Sozialdemokratie vor sich hin. Politik war noch nie ein Ponyhof, aber beim Blick auf den alten Acker-Gaul SPD denkt so mancher eher an Gnadenhof für abgehalfterte Parteien. Auf alten Gäulen lernt man zwar das Reiten, aber die Sozialdemokratie braucht dringend ein neues Zugpferd. Es wundert daher nicht, dass SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, die noch fest im Sattel sitzt, vergangene Woche als Ko-Initiatorin des "Parlamentskreises Pferd" auftrat. Allerdings scharren die Fohlen der SPD schon mit den Hufen und wollen bei der GroKo die Gäule durchgehen lassen.

Und das hohe Ross? Das ist - wie auch viele Wählerinnen und Wähler der SPD - zu den Grünen getrabt. Es galoppiert nun mit Öko-Marlboro-Mann Robert Habeck artgerecht, umweltbewusst und nachhaltig von Umfragehoch zu Umfragehoch. So ganz wild wollen es die Grünen aber gar nicht: Gern hätte man sich in München vor Söders Karren spannen lassen, doch die CSU bevorzugt mit den Freien Wählern bekannten Stallgeruch. Doch auch bei den Christsozialen muss noch ausgemistet werden, plumpste die Partei doch ebenfalls in den Sumpf. Manch CSUler nennt schon Ross, wenn auch noch nicht Reiter. Und das Pferd heißt Horst. Sören Christian Reimer