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Aktienmarkt : »Beton-Gold« glänzt

Investoren schätzen Wohnungskonzerne

15.04.2019
2023-08-30T12:36:20.7200Z
2 Min

Amerikanische und andere Finanzinvestoren wissen, wo sich besonders gut Geld verdienen lässt: an deutschen Unternehmen. So gibt es Schätzungen, dass über die Hälfte der rund 38 Milliarden Euro, die die im Deutschen Aktienindex (DAX) versammelten 30 größten deutschen Aktiengesellschaften in diesem Jahr ausschütten werden, in die Taschen amerikanischer Investoren fließen. Und besonders gern legen die US-Investoren ihr Geld in deutschem "Beton-Gold", in Immobilienunternehmen, an. Hier winken offenbar die höchsten Renditen.

So ist der amerikanische Vermögensverwalter BlackRock, der über Investmentfonds Kundengelder zum Beispiel von Pensionsfonds oder Versicherungen anlegt, an 112 deutschen Aktiengesellschaften beteiligt und oft schon größter Einzelaktionär, wie sich aus einer Antwort der Bundesregierung (19/7190) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/6652) ergibt. Die Anteile von BlackRock an den meisten Gesellschaften betragen durchweg weniger oder etwas mehr als fünf Prozent. Besonders hoch sind die Anteile von BlackRock aber an Wohnungsbaukonzernen wie Deutsche Wohnen (10,28 Prozent), LEG Immobilien (10,18 Prozent) und Vonovia (8,25 Prozent).

Die Deutsche Wohnen, die im besonders stark boomenden Berliner Immobilienmarkt 100.000 Wohnungen (überwiegend aus einstmals öffentlichen Besitz) hält, ist für Investoren offenbar ein Traumziel: So sind neben BlackRock weitere US-Investoren wie die Massachusetts Financial Services, die als Erfinder des Investmentfonds gilt, mit 9,94 Prozent Anteil ebenso zu finden wie die State Street Corporation (3,1 Prozent). Auch der norwegische Staatsfonds will zwar aus Kohleinvestitionen aussteigen, aber das Berliner und anderes deutsches Beton-Gold bleibt hoch geschätzt (6,93 Prozent).

Auch Norwegen dabei Die Norweger sind auch bei Vonovia, die in Berlin mit 40.000 Wohnungen vertreten ist, nach BlackRock mit 7,63 Prozent zweitgrößter Einzelaktionär. Weiter finden sich auf der Aktionärsliste Barclays Capital Securities Ltd. (6,93 Prozent), Invesco Limited (5,01 Prozent) und Lansdowne Partners International Ltd. (4,96 Prozent).

Zwar fließen die Dividenden üppig, aber die Kursentwicklung machte in jüngster Zeit weniger Freude. Seit Beginn der Enteignungsdiskussion kennen die Notierungen der Immobilienunternehmen nur eine Richtung: abwärts.