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Ortstermin: Zukunftskonferenz Europa : »Europa muss gelebt werden«

20.09.2021
2023-09-26T10:12:39.7200Z
2 Min

Für die Schüler des Berufsbildungszentrums Nord-Ostsee-Kanal (BBZ NOK) ist es kein gewöhnlicher Mittwochmorgen. Statt Unterricht steht ein Austausch zur Zukunft Europas auf dem Stundenplan und statt ihren Lehrern sehen sie sich den beiden Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum (CDU), Vorsitzender, und Axel Schäfer (SPD), Mitglied des Europaausschusses gegenüber; zumindest virtuell. Per Videokonferenz haben sich die beiden Abgeordneten aus Pforzheim und Bochum zugeschaltet, um mehr über die Wünsche und Vorstellungen der Schüler beim Thema Europa zu erfahren.

Die Diskussion findet im Rahmen der "Konferenz zur Zukunft Europas" statt, für die der Bundestag Krichbaum und Schäfer als Vertreter gewählt hat. Seit dem 9. Mai können Bürger auf einer digitalen Plattform ihre Sorgen und Wünsche zur Zukunft der EU teilen. Alle Beiträge werden in die 24 Amtssprachen der EU übersetzt und sollen eine Interaktion zwischen EU-Bürgern fördern. Begleitet wird die einjährige Konferenz von analogen und digitalen Veranstaltungen wie dem heutigen Austausch.

Axel Schäfer: Zukunft mitgestalten ist die Aufgabe jedes einzelnen

"Europa muss gelebt werden", sagt Krichbaum gleich zu Beginn der Veranstaltung. Damit trifft er bei den Schülern des BBZ NOK auf offene Ohren. Seit über 30 Jahren ist die Schule im Europaprogramm aktiv und darf sich mittlerweile Europaschule nennen. "Vor beinahe 30 Jahren haben wir die ersten Jugendlichen nach Palermo geschickt", erinnert sich Marko Krahmer, stellvertretender Schulleiter. Seitdem entsendet die Schule jährlich ungefähr 70 Schüler für Praktika und 30 Lehrkräfte für Fortbildungen ins europäische Ausland. Neben der Berufserfahrung steht vor allem der interkulturelle Austausch im Vordergrund. Dabei ist die Teilnahme an einem solchen EU-Programm nicht selbstverständlich. Krahmer berichtet von hohen bürokratischen Hürden. Betriebe müssten beispielsweise für die Zeit des Auslandsaufenthaltes auf ihre Auszubildenden verzichten, diese jedoch weiterhin bezahlen. Auch müsste im Zuge des Erasmus+-Programmes ein Nachweis für jeden Schüler erbracht werden, dass keine Schwarzarbeit stattfindet. Die Erfahrungen dieses "Praxistests" der EU-Regelungen, wie Schäfer dies nennt, wollen sich beide Abgeordnete nochmals näher anschauen, um solche Hürden abzubauen.

Mit Blick auf die europäische Zukunft, sind es besonders Themen wie die Entwicklung des Euros, die Förderung von Alternativen zu Verbrennungsmotoren sowie die Vermeidung von Plastikmüll, die die Schüler beschäftigen. "Wir müssen große Anstrengungen unternehmen, um beispielsweise die Meere zu entmüllen", gibt Schäfer einen Ausblick auf die Herausforderungen der Zukunft. Diese Zukunft mitzugestalten sei auch die Aufgabe jedes einzelnen: "Es ist am Ende des Tages auch eure Zukunft, überlasst diese nicht anderen", sagt Krichbaum.