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EU-Kleinanleger-Strategie : Europaparlament spricht sich gegen Provisionsverbot aus

Banken und Versicherer sollen auch künftig Zuwendungen im sogenannten beratungsfreien Geschäft erhalten können.

26.04.2024
2024-05-06T11:31:14.7200Z
1 Min

Banken und Versicherer in der EU sollen auch künftig Provisionen im sogenannten beratungsfreien Geschäft erhalten können. Zumindest sieht das ein Beschluss vor, den das EU-Parlament gefällt hat, und mit dem es in die Verhandlungen mit der Kommission und dem EU-Rat geht. Zu dem Thema hatte auch die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag einen Antrag eingebracht, in dem sie die Pläne der EU-Kommission für ein Provisionsverbot kritisiert hatte. Aus Sicht der Unionsfraktion würde dies niedrige Kosten für Wertpapierkäufe und eine große Angebotsvielfalt gefährden. "Das Europäische Parlament hat sich mit großer Mehrheit gegen ein Verbot von Provisionen für Banken und Versicherungen bei beratungsfreien Anlagen ausgesprochen und liegt damit im Einklang mit dem Antrag der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag", sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber auf Anfrage.

In einer Anhörung im Bundestag zu dem Thema im Februar hatten sich Sachverständige unterschiedlich zu der Sorge der Unionsfraktion geäußert. Thomas Dwornitzak von der Privatbank ING Diba warnte vor höheren Kosten für Kunden infolge eines Provisionsverbots bei günstigen passiv verwalteten Fonds, sogenannten ETFs. Entgegengesetzt äußerte sich Steffen Sebastian, Professor für Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg. Er verwies auf Studien, denen zufolge insbesondere Sparer mit kleinen und mittleren Einkommen von einer Regulierung der Provisionen im Finanzvertrieb profitieren.