1983
13. April (Karlsruhe) Das Bundesverfassungsgericht setzt per einstweiliger Anordnung die geplante Volkszählung aus. Mit Massenkundgebungen hatten sich die Bürger gegen die Datenerfassung gewährt.
25. April (Hamburg) Das Magazin Stern gibt die Entdeckung von Tagebüchern Adolf Hitlers bekannt und druckt Auszüge ab. Am 26. Mai gesteht Konrad Kujau, dass er die Bücher selbst geschrieben hat. Er wird zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
1. Mai (Warschau) In mehreren polnischen Städten finden Demonstrationen für die verbotene Gewerkschaft Solidarnosc statt.
18. Oktober (Bonn) Eine Erhebung der Bundesregierung ergibt, dass ein Drittel des deutschen Waldes erkrankt ist. Das Waldsterben rückt in die Öffentlichkeit.
22. Oktober Eine 108 Kilometer lange Menschenkette zwischen Neu-Ulm und Stuttgart bildet den Höhepunkt einer Aktionswoche gegen die Nato-Nachrüstung.
14. November (Buxtehude) Als erste Gemeinde in der Bundesrepublik führt die Stadt versuchsweise eine Tempo-30-Zone im Zentrum ein.
29. November (Bonn) Wegen des Verdachts der Bestechung und Steuerhinterziehung wird Anklage in der Flick-Parteispendenaffäre erhoben. Angeklagt werden der amtierende Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP), sein Vorgänger Hans Friderichs (FDP) und der frühere Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch.
1984
5. April (München) Als erstes Bundesland verankert Bayern den Umweltschutz in der Verfassung.
5. Juni (Neu-Delhi) Regierungstruppen stürmen den Goldenen Tempel von Amritsar (Bundesstaat Punjab). Bei dem Angriff auf das Sikh-Heiligtum werden etwa 1.000 Menschen getötet.
28. Juli-12. August (Los Angeles) Alle Ostblock-Staaten, außer Rumänien, sagen die Teilnahme an den Olympischen Spielen ab.
22. September (Verdun) Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand gedenken gemeinsam der Toten beider Weltkriege.
4. Oktober (Prag) Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland wird vorübergehend geschlossen. Über 150 ausreisewillige DDR-Bürger halten sich im Gebäude auf. Auch in Bukarest, Warschau und Budapest suchen DDR-Bürger in den Vertretungen Schutz.