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Kampf um die Beute

BREMEN SPD und Grüne legen zu und können weiterregieren

30.05.2011
2023-08-30T12:16:43.7200Z
2 Min

Nach ihrem Sieg bei der Bremer Bürgerschaftswahl am 22. Mai wollen SPD und Grüne innerhalb eines Monats einen neuen Koalitionsvertrag für die nächsten vier Jahre aushandeln. Inhaltlich sind kaum größere Konflikte zu erwarten. Strittig ist aber, ob die Grünen nicht mehr nur zwei, sondern drei der bisher sieben Senatsressorts erhalten. Sie steigerten sich bei der Wahl von 16,5 auf 22,5 Prozent (21 Sitze), die SPD nur von 36,7 auf 38,6 Prozent (36 Sitze).

Erstmals bei einer Landtagswahl wurde die CDU (20,3 Prozent, 20 Sitze) von den Grünen überholt und auf Platz 3 verbannt. Für die Bremer Union war es das schlechteste Ergebnis seit 1959. Der Linken gelang trotz Rückgangs von 8,4 auf 5,6 Prozent der Wiedereinzug ins Parlament (fünf Sitze). Die als rechtspopulistisch geltenden "Bürger in Wut" verteidigten ihr Mandat, das sie in Bremerhaven mit 7,1 Prozent für den Landtag des Zwei-Städte-Staates errangen.

Die FDP hingegen stürzte von sechs auf 2,4 Prozent ab. Daraufhin trat der Landesvorstand zurück. Ebenfalls nicht ins Parlament kommen die Piratenpartei (1,9 Prozent) und die NPD (1,6). Zwei mit großen Erwartungen gestartete neue bürgerliche Wählerlisten blieben unter jeweils einem Prozent.

Zum ersten Mal bei einer deutschen Landtagswahl durften auch 16- und 17-Jährige wählen. Rund 60 Prozent von ihnen stimmten laut Umfragen für die Grünen und die Sozialdemokraten.

Kurz nach der Wahl kündigte Umwelt- und Verkehrssenator Reinhard Loske (Grüne) überraschend seinen Abschied von der Bremer Politik an. Als einen Grund nannte er, dass die Medien ihn respektlos behandelt und ein Zerrbild seiner Verkehrspolitik gezeichnet hätten. stg