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Erwin Sellering im Glück

MECKLENBURG-VORPOMMERN SPD sucht Koalitionspartner

12.09.2011
2023-08-30T12:16:48.7200Z
2 Min

Nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern ist der amtierende Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) auf Brautschau. Sowohl die bislang mitregierende CDU, die in der Wählergunst auf 23,1 Prozent (2006: 28,8 Prozent) abrutschte, als auch Die Linke, die sich auf 18,4 Prozent (2006: 16,8 Prozent) steigerte, würden mit der SPD gern die nächste Regierungskoalition im Schweriner Schloss bilden. Sellering, dessen SPD auf 35,7 Prozent (2006: 30,2 Prozent kletterte, kann daher die Latte für den Platz an seiner Seite hochlegen. Bereits am Wahlabend des 4. September kündigte er an: "Wir werden mit dem zusammengehen, der uns möglichst breit auf unserem Pfad entgegenkommt." Mit beiden möglichen Juniorpartnern will der Wahlsieger Sondierungsgespräche führen.

An den Mehrheitsverhältnissen im Bundesrat wird sich, unabhängig davon, wie sich Sellering entscheidet, unmittelbar nichts ändern. Bei Rot-Schwarz bliebe ohnehin alles beim Alten. Auch bei Rot-Rot würde es für eine gestaltende Mehrheit des "linken" Lagers im Bundesrat nicht reichen. Letzteres könnte sich erst ändern, falls in Berlin am 18. September die SPD mit Linkspartei oder Grünen an der Macht bleibt und bei der nächsten Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Mai 2012 Schwarz-Gelb die Mehrheit verliert. Schon wird gemunkelt, die SPD-Parteistrategen in Berlin hätten deshalb möglicherweise ein Interesse an einem rot-roten Bündnis in Schwerin.

Geringe Wahlbeteiligung

Nach dem von Landeswahlleiterin Doris Petersen-Goes bekannt gegebenen vorläufigen Ergebnis gaben in Mecklenburg-Vorpommern von rund 1,36 Millionen Wahlberechtigten knapp 700.000 Bürger ihre Stimme ab. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 51,4 Prozent, ein Negativrekord in dem Nordland. Das endgültige Ergebnis gibt es aber erst nach dem 18. September. An diesem Tag wird auf Rügen nachgewählt, weil der ursprüngliche CDU-Direktkandidat Udo Timm im August überraschend gestorben war. Mit der Nachwahl kann es noch zu minimalen Verschiebungen bei der Mandatsvergabe kommen. So hoffen die Grünen, die mit 8,4 Prozent erstmals in den Landtag einzogen, auf ihr siebtes Mandat. Als Voraussetzung dafür sehen sie ein schwaches NPD-Ergebnis auf der Insel an. Landesweit erzielt die rechtsextreme Partei sechs Prozent (2006: 7,3 Prozent) und zieht erneut in den Landtag ein. mpi (mit dpa) z