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Nachwuchssorgen

BUNDESTAGSPOLIZEI II 30 neue Stellen bleiben unbesetzt

30.01.2012
2023-08-30T12:17:24.7200Z
2 Min

30 neue Stellen bei der Bundestagspolizei sind seit längerem zu vergeben - und noch immer unbesetzt. Deshalb ist die Stellenausschreibung nun zur "Dauerausschreibung der Polizei beim Deutschen Bundestag" unter www.bundestag.de. geworden. "Motivierte Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte des mittleren Polizeivollzugsdienstes" werden gesucht, heißt es dort.

Was zuerst unlogisch klingt - 30 Stellen eines renommierten Arbeitgebers, die keiner haben will - erklärt Polizeioberrat Michael Reinke: "Zum einen steigt der Bedarf mit dem demografischen Wandel. Zum anderen haben wir ein Attraktivitätsproblem", sagt der Einsatzleiter, denn "es gibt keine großen Entwicklungsmöglichkeiten" auf der Karriereleiter.

Die Polizisten können zwar aus dem mittleren in den gehobenen Dienst aufsteigen. Positionen des höheren Dienstes gibt es im Bundestag allerdings nicht. "Diese Einteilung geht auf ein Gutachten der 1970er Jahre zurück", erklärt Reinke. Eine eigene Ausbildung für angehende Polizisten bietet der Bundestag nicht an. Die Nachwuchsgewinnung kann nur bei bereits ausgebildeten Polizisten des Landes oder des Bundes erfolgen. Dafür stehen den Mitarbeitern der Bundestagspolizei jedoch viele Fortbildungsmaßnahmen offen.

Aktuell leiht der Bund Polizisten jeweils für die Dauer von zwei Jahren an den Bundestag aus. "Und wir hoffen, dass sie bleiben", denn "der Bundestag ist ein attraktiver Arbeitgeber", sagt Reinke. Zwar gebe es keine "Aktion wie draußen", dafür aber abwechslungsreiche Aufgaben, wie zum Beispiel das Begleiten hoher ausländischer Gäste. "Der Dienst bedingt die ständige räumliche Nähe zu Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens, ihren Gästen sowie den Besucherinnen und Besuchern der Parlamentsliegenschaften", heißt es dazu in der Stellenausschreibung. "Wenn man abends die Tagesschau sieht kann man sagen: ,Da war ich dabei!'," ergänzt Michael Reinke. Aber genau deshalb müssen die Bewerber auch besondere Anforderungen erfüllen, wie beispielsweise "hervorragende Umgangsformen". "Unabdingbar" sind außerdem "Sozialkompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit".