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BRAUCHEN WIR EINEN PLFEGE-RIESTER? : Eigenvorsorge fördern

30.04.2012
2023-08-30T12:17:30.7200Z
2 Min

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) nennt seine Pflegereform einen Meilenstein. Dabei weiß er selbst am besten, dass die nächste Reform, die nächste Anhebung der Pflegeversicherungsbeiträge so sicher kommt wie das Amen in der Kirche. Denn die 1,1 Milliarden Euro, die sich aus der jüngsten Beitragssatzerhöhung von 0,1 Prozentpunkten ergeben, werden nicht lange reichen, um die ausufernden Kosten in den Griff zu bekommen. Umso wichtiger ist es, dass die Bürger selbst Vorsorge leisten. Da viele Menschen das Problem in seiner Ernsthaftigkeit noch nicht erkannt haben, sollte es eine staatlich geförderte Pflegeversicherung geben, den Pflege-Bahr.

Bis 2030 - gerade einmal eine Generation entfernt - wird sich die Zahl der Pflegefälle auf fast vier Millionen verdoppeln. Gleichzeitig werden immer weniger Menschen Beiträge zahlen. Schon heute muss ein jeder, der in einem Altersheim gepflegt wird, monatlich rund 2.000 Euro dazu legen. Die Politik sagt zu Recht, die Pflegeversicherung ist eine Teilkaskoversicherung, denn das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu sein, ist kalkulierbar.

Allein: Viele Bürger sind nicht so weitsichtig, wie es die Politik von ihnen verlangt. Schon heute ist jeder vierte Pflegefall auch ein Sozialhilfefall - die monatlichen Zusatzkosten trägt die Gemeinschaft. Die Gefahr ist groß, dass es in Zukunft immer mehr solche Fälle geben wird. Doch die Staatskassen sind leer, daher brauchen wir eine staatlich geförderte Zusatzversicherung. Damit vor allem diejenigen vorsorgen können, die schon heute wenig Geld haben, sollte es dafür einen Zuschuss geben. Denn ein steuerfinanzierter Pflege-Bahr käme nur den Besserverdienern zugute, die in den meisten Fällen ohnehin für ihren Lebensabend abgesichert sind.