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LESERPOST

Kurz notiert

Zur Ausgabe 46 vom 12.11.2012, "Politische Bildung für alle" auf Seite 14 und "Politik mit langem Atem" auf Seite 8:

Als Historiker und Zeitzeuge muss ich darauf hinweisen, dass die heutige Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ihre Arbeit mit ihrem Direktor, dem Historiker Paul Franken, und zwei Referenten de facto schon um die Jahreswende 1951/1952 aufnahm.

In den ersten neun Monaten bis zum ministeriellen Gründungserlass vom 25. November 1952, und auch noch lange danach, war der entscheidende Arbeitsschwerpunkt aller sofort entwickelten Referate die Aufarbeitung der NS-Terrorherrschaft. Dies geschah durch die Veröffentlichung zahlreicher Bücher oder auch durch Kinovorführungen des Originalfilms über die Verhandlungen vor dem NS-Sondergericht unter dem unsäglichem Roland Freisler gegen die Männer des "20. Juli". Die Aufklärung über den Kommunismus kam erst später hinzu, vor allem dann mit der Gründung eines "Ostkollegs der Bundeszentrale" in Köln im Jahre 1957.

Die Förderung des europäischen Gedankens war von Anfang an auch eine der Aufgabenstellungen der Bundeszentrale für politische Bildung.

In ihrem Artikel "Politik mit langem Atem" auf Seite 8 zur "Europa-Rede" von Martin Schulz, des Präsidenten des Europäischen Parlamentes, steht in der Bildunterschrift, dass Schulz in seiner Rede vor einem "Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten" warnt. Diese Haltung macht mich erstaunt, weil wir ein solches Europa doch längst in vielen Bereichen haben.

Carl-Christoph Schweitzer, Bonn

Zur Ausgabe 46. vom 12.11.2012, "Reifezeichen einer gefestigten Demokratie" auf Seite 9:

In Ihrer Ausgabe vom 12. November 2012 verweisen Sie auf Seite 9 unter der Überschrift "Reifezeichen einer gefestigten Demokratie" als Beispiel der Mitarbeit von Nazis in Bundesbehörden auf die Tätigkeit von Klaus Barbie für den Bundesnachrichtendienst (BND) und veröffentlichen dazu auch zwei Bilder; das rechte Bild zeigt Barbie, wie Sie schreiben, in SS-Uniform. Der gezeigte Mann trägt aber eine Wehrmachtsuniform und zwar, wenn ich richtig sehe, die eines Unteroffiziers. Dabei meine ich, schon ein Bild von Barbie in SS-Uniform gesehen zu haben.

Hans Joachim Meyer, per E-Mail

Sie schreiben, das Foto zeige Klaus Barbie "während der NS-Zeit in SS-Uniform". Das trifft nicht zu. Das Foto zeigt Barbie in normaler Heeresuniform, nicht der Waffen-SS. Der Kragenspiegel stammt vom Heer, ebenso die Hoheitsabzeichen auf der rechten Brustseite. Die der Waffen-SS waren auf dem linken Ärmel. Offenbar gehörte Klaus Barbie zeitweise zum Heer.

Klaus Voss, Amorbach

Die Bildunterschrift ist in so weit nicht zutreffend, als dass Klaus Barbie auf dem Bild eine Wehrmachtsuniform trägt, keine SS-Uniform. Das soll nicht heißen, dass er seinerzeit nicht schon Angehöriger des Sicherheitsdienstes gewesen sein könnte.

Karl Mühlenbruch, per E-Mail

Meines Erachtens handelt es sich bei der von Klaus Barbie auf dem Bild getragenen Uniform nicht um eine SS-Uniform, sondern um eine Wehrmachtsuniform. Zumindest ist an den Kragenspiegeln und an der Schirmmütze kein Hinweis auf die SS zu finden.

Wolfgang Dingarten, Erftstadt

Anmerkung der Redaktion:

Die Redaktion bedankt sich für die zahlreichen Zuschriften aufmerksamer Leser bezüglich der Uniform von Klaus Barbie. Wir sind den Hinweisen nachgegangen.

Anscheinend handelt es sich bei der von Klaus Barbie auf dem Foto getragenen Uniform tatsächlich um eine Wehrmachtsuniform, und keine SS-Uniform, wie in der Bildunterschrift zu lesen war. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Seite "Kultur und Medien" (S.13) dieser Ausgabe.

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