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Konversionstherapien : Debatte um Therapie Homosexueller

Der Bundestag debattiert über Geldbußen für Konversionstherapien bei Minderjährigen. Der grüne Gesetzentwurf steht auf dem Prüfstand.

29.04.2013
2024-02-09T10:48:19.3600Z
2 Min

Therapien, die das Ziel haben, die sexuelle Orientierung bei Minderjährigen zu verändern, sollen nach dem Willen der Grünen-Fraktion mit einer Geldbuße geahndet werden. Über einen entsprechenden Gesetzentwurf der Fraktion (17/12849) debattierte der Bundestag vergangenen Donnerstag und überwies die Vorlage anschließend in die zuständigen Ausschüsse zur weiteren Beratung.

Wie die Grünen in der Begründung des Entwurfs schreiben, bieten in Deutschland einige Organisationen Behandlungen Homosexueller mit dem Ziel der Änderung der sexuellen Orientierung an. Dies habe schädliche Effekte, die sogar wissenschaftlich nachgewiesen seien, heißt es in der Vorlage. Volker Beck (Grüne) verwies in der Debatte darauf, dass die Weltgesundheitsorganisation 1990 in ihre Richtlinien aufgenommen habe, dass Homosexualität nicht als Krankheit anzusehen sei. Deswegen, argumentierte Beck, könne man auch nicht "von Homosexualität ,kuriert' oder ,geheilt' werden".

Die SPD-Parlamentarierin Sonja Steffen betonte, die Annahme, dass Homosexualität überhaupt einer Therapie bedürfe, mute heutzutage nicht nur äußerst merkwürdig und reaktionär an. Diese Denkweise sei schlichtweg dumm, respektlos und diskriminierend, kritisierte Steffen.

Für die FDP-Fraktion unterstrich Jörg van Essen, dass seine Partei Homosexualität als "Teil der menschlichen Natur" betrachte. Entsprechenden Angeboten sei "mit Aufklärung und Hilfe entgegenzutreten". Einer Bußgeldbewehrung bedürfe es aber nicht.

Ähnlich argumentierte Barbara Höll (Die Linke). Ihre Fraktion sei skeptisch, ob der Grünen-Vorschlag der geeignete Weg sei. Zunächst sollte geprüft werden, "ob nicht das geltende Recht ausreichend Möglichkeiten bietet".

Das sah Ansgar Heveling (CDU) ähnlich. Es stelle sich die Frage nach der Notwendigkeit eines Eingreifens durch den Gesetzgeber. Denn es gebe bereits Möglichkeiten einzugreifen.