Idealisierte Darstellung des Suizids: Der griechische Philosoph Sokrates mit dem Schierlingsbecher © picture-alliance/akg-images
Sterbehilfe als eugenisches und gesundheitsökonomisches Werkzeug der modernen Gesellschaft
So alt und so heroisch unsere Bilder rund um den Mut zum Freitod sein mögen – Sokrates und sein Schierlingsbecher, Kleopatra und das Schlangengift – , die rechtlich geregelte „Hilfe“ oder „Assistenz“ zum Sterben ist ein modernes Phänomen. Weder kannte die europäische Rechtstradition bis ins 20. Jahrhundert jenseits des Henkers und des polizeilichen Notwehrfalls eine zivile Erlaubnis für die…
Steigende Tendenz zur Tötung auf Verlangen
Seit 2003 gehört in Belgien die dort als „Euthanasie“ bezeichnete aktive Sterbehilfe zum Alltag. Manchmal wurde sie sogar regelrecht als Akt der Selbstbestimmung und Emanzipation zelebriert. So schied 2008 der an Demenz erkrankte wortgewaltige flämische Schriftsteller Hugo Claus auf eigenen Wunsch, aber auf einer von Kritikern als rechtliche Grauzone bezeichneten juristischen Grundlage aus dem…
Unterschiedliche Regelungen in den Bundesstaaten
Jack Kevorkian ist lange tot. Dennoch schwingt in Diskussionen in Amerika der Arzt aus Michigan unterschwellig immer noch mit, wenn es um Sterbehilfe geht. „Dr. Tod“ hatte mehr als 100 kranken Menschen beim Sterben geholfen und war dafür acht Jahren ins Gefängnis gewandert. Was er tat, ist bis heute auf Bundesebene illegal. Ein anderes Modell zieht dagegen Kreise: Suizid-Assistenz, ärztlich…
Sterbehilfe wird in der Gesellschaft nicht debattiert
Polen ist ein katholisch geprägtes Land, dennoch ist die Mehrheit der Menschen in Deutschlands östlichem Nachbarland für eine Legalisierung der Sterbehilfe in bestimmten Fällen. Wie im Fall der künstliche Befruchtung folgen auch viele Gläubige hier nicht der katholischen Kirche, die sowohl die aktive Tötung als auch die in Deutschland erlaubte Beihilfe zum Suizid ablehnt. Eine Umfrage des…