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Aufgekehrt : Bloody Erdogan

13.06.2016
2023-08-30T12:30:03.7200Z
2 Min

Bluttests sind eine diffizile Angelegenheit, das weiß auch die Amerikanerin Elizabeth Holmes. Als 19-Jährige hatte sie eine großartige Idee für eine revolutionäre Methode, um aus einem Tropfen Blut aus der Fingerspitze all die Daten zu gewinnen, für die es heute noch eine Punktion einer Vene benötigt. Start-up gegründet, Risiko-Kapital akquiriert, Self-Made-Milliardärin geworden. Auf 4,5 Milliarden US-Dollar schätzte "Forbes" Holmes Vermögen zwischenzeitlich. American Dream? Nee. Es stellt sich nämlich heraus, dass der Test dann wohl doch nicht so funktioniert. Ganz kaltblütig taxiert "Forbes" das Vermögen der 32-Jährigen nun auf null Dollar.

Dabei hätte zumindest Recep Tayyip Erdogan, der bekannte türkische Satire-Kritiker und Erbgut-Analytiker, der in seiner Freizeit auch als Staatspräsident amtiert, sicher großen Bedarf an einem solchen Bluttest angemeldet. Nachdem ihm ein spitzzüngiger Komiker schon den Ziegenkäseeinkauf verleidete, brachte die Armenien-Resolution sein Blut endgültig zum Sieden. Er forderte türkischstämmige Bundestags-Abgeordnete zur Bluttestabgabe auf, um offenbar deren Türkentumsspiegel zu messen, und sein Botschafter wäre bestimmt pflichtschuldig mit Kanülen durchs Regierungsviertel geeilt, wäre er denn noch im Lande. Eine neue Eskalationsstufe im angespannten Verhältnis zwischen Berlin und Ankara. Als dann am Donnerstag vergangener Woche das Rote Kreuz direkt neben dem Reichstagsgebäude Zelte aufbaute und zur Blutentnahme aufrief, waren Beobachter natürlich verwirrt: Knickt Merkel etwa ein? Doch es ging dann doch nur um Blutspenden. Nicht für Erdogan, sondern für die Allgemeinheit. Sören Christian Reimer