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Huldrych Zwingli : Reformer aus Zürich

Begründer der Reformierten Kirche

09.01.2017
2023-08-30T12:32:13.7200Z
2 Min

Der Züricher Reformator Huldrych Zwingli (1484-1531) war ein entschiedener Kämpfer gegen Missstände in der Kirche. Der Priester sprach sich für eine strikte Orientierung an der Bibel aus und lehnte kirchliche Vorschriften und Traditionen ab. Während seines Studiums traf der Theologe, der mit seiner Lehre die Volkskirche in der Schweiz aufbaute, den Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466-1536) in Basel und setzte sich sodann wie dieser für die Läuterung der Kirche ein. Um zu demonstrieren, dass keine menschliche Institution freien Christen Vorschriften machen dürfe, brach Zwingli 1522 mit der katholischen Tradition, in der Fastenzeit kein Fleisch zu essen und nahm am berühmten "Wurstessen" teil. Für diese Provokationen musste Zwingli, der ein ausgeprägtes politisches Gespür besaß, vor dem Zürcher Rat erscheinen. Doch statt einer Bestrafung gaben die Ratsherren dem Theologen Recht. Seine Forderungen, den Schwerpunkt auf die Predigt zu legen, den Zölibat und das Fastengebot abzuschaffen und die Verehrung von Heiligen zu verbieten, wurden angenommen. Außerdem lehnte der Reformator die Messe, die letzte Ölung und die Firmung ab. Damit führte Zwingli, zeitgleich mit Martin Luther in Deutschland, die Reformation in Zürich ein.

Aus Zwinglis Lehren entstand eine Bibelübersetzung, die bis heute als "Zürcher Bibel" bekannt ist. Die Reformatoren Luther und Zwingli trafen sich 1529 bei den Marburger Religionsgesprächen, konnten sich aber nicht auf eine theologische Auslegung des Abendmahls einigen. Damit war die Trennung zwischen Lutheranern und der von Zwingli begründeten Reformierten Kirche eingeleitet. Zwingli blieb seinen Überzeugungen treu und starb während der Kappeler Kriege zwischen reformierten und altgläubigen Kantonen im Oktober 1531.