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Aufgekehrt : Sommerliche Farbenspiele

20.08.2018
2023-08-30T12:34:33.7200Z
2 Min

Der Sommer schlägt aufs Gemüt, den Bauern verbrennt's die Böden, dem Rest die Haut. Mattigkeit macht sich breit, ab zur Dauersiesta. Nicht so bei Daniel Günther, Ministerpräsident der vom Sommer eigentlich meist verschonten Nordlichter in Schleswig-Holstein. Voller sommerlicher Kreativität ließ sich der Christdemokrat gerade erst wieder auf Farbenspiele ein. Er überlegte, ob die Schwarzen von der Union nicht auch mit den Dunkelroten von den Linken reden sollten, falls es mit den Wahlen im Osten im nächsten Jahr nicht so rosig läuft. Das kennt man von ihm, schließlich hatte er schon eine Jamaika-Koalition eingetütet. Doch Schwarz-Dunkelrot? Das trieb dann doch manchem innerhalb der Union den Schweiß auf die Stirn und der Sonnenschein der Merkel-CDU aus Kiel musste zurückrudern, was in der Sonne echt anstrengend ist.

Vielleicht hätte er sich lieber mal im Freibad abkühlen sollen. Dort hätte Günther vielleicht seine Parteifreundin Gitta Connemann treffen können. Auch sie treiben Farbenspiele um, allerdings nicht im Kabinett, sondern auf nackter, freibadtauglicher Haut. Connemann machte sich jüngst ob der ganzen vermeintlichen Körperkunst Sorgen: Denn fürs Tätowieren gelten im Grunde dieselben Zugangsvoraussetzungen wie für die Politik: Jeder und jeder darf ran, Fachkompetenz ist wünschenswert, aber optional. Demokratie par excellence. Geht's bei dem einen schief, sind Milliarden versenkt und ein Rücktritt steht an. Bei den anderen muss der Laser ran oder es wird drüber gemalt. Ein "Tattoo-Gipfel" im November soll nun klären, ob es mehr Regeln bedarf. Immerhin ist es dann kalt. Sören Christian Reimer