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Manfred Stolpe gestorben

Die Stimme der ehemaligen DDR verstummt - ein politischer Rückblick auf das Leben von Manfred Stolpe.

06.01.2020
2024-02-06T17:03:25.3600Z
1 Min

Am 29. Dezember 2019 starb Manfred Stolpe (SPD), einer der populärsten Politiker Ostdeutschlands, im Alter von 83 Jahren in Potsdam. Stolpe fungierte von 1990 bis 2002 als brandenburgischer Ministerpräsident. Er war besonders beliebt, weil er eben nicht aus dem Westen kam. Schon vor 1990, zu Zeiten als Konsistorialpräsident, galt seine Stimme in Ost wie in West, stand er doch im Rufe eines geschätzten Vermittlers. Dass die Ostdeutschen nicht Bürger zweiter Klasse blieben, lag ihm besonders am Herzen. Er war fraglos die Stimme der früheren DDR. Stolpe, 1936 in Stettin geboren, hatte Jura studiert und trat 1959 in den Dienst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Vorwürfe, mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben, wies er stets zurück.

2002 berief ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der um einen prominenten Sozialdemokraten aus dem Osten in seinem Kabinett bemüht war, zum Verkehrsminister. Mit Stolpes Namen ist vor allem die Einführung der Lkw-Maut verbunden. 2005 schied er aus dem Amt.

Obwohl es um Manfred Stolpe krankheitsbedingt in letzter Zeit ruhig geworden war, meldete er sich gelegentlich besorgt zu Wort. Einige Regionen Ostdeutschlands fühlten sich inzwischen vergessen, reklamierte er vergangenen Februar.